“auf dass er erzeigte in den zukünftigen Zeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christo Jesu.“
Bei irdischen Freuden und Genüssen kommt stets ein Höhepunkt, und dann geht's wieder abwärts. Das stimmt wehmütig und lähmt die Spannung, wenn man sich sagen muss: „Das Schönste liegt hinter dir! Besser wird's nie mehr kommen, bald ist die ganze Freude verrauscht.“ So ging's uns mit mancher Reise, mancher Ferienzeit, und schließlich geht es uns mit dem ganzen Erdenleben ähnlich. Wie anders ist es mit dem geistlichen Segen, von dem unser Text handelt. Da kann keiner auf Erden sagen, dass die Erfahrung, die hinter ihm liegt, durch nichts in der vor ihm liegenden Zukunft überboten werden könne. Nein, die Hauptsache steht noch aus. Der überschwängliche Reichtum seiner Gnade ist noch zukünftig. Durch seine Güte lässt er nicht jetzt einen Wolkenbruch von Gnadenströmen über unser Herzensland niedergehen, wo wir nur imstande sind, Tautropfen zu vertragen. Es wäre alles verschüttet und hätte uns nichts genützt. Er erzieht uns dazu, dass wir immer mehr verstehen und benutzen können von seinem Reichtum und man braucht nie zu fürchten, dass ein Augenblick kommen könnte, wo er nicht noch Herrlicheres für uns aufgehoben hätte.
O, du treuer Vater im Himmel! Wir danken dir für alles, was du uns schon gabst und alles, was du noch aufgespart hast für die Zukunft. Nimm uns und reinige uns, damit mehr Raum in uns werde für das Erleben deiner Herrlichkeit. Amen. (Samuel Keller)