Aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat, da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht, denn aus Gnaden seid ihr selig geworden, und hat uns samt ihm auferweckt, und samt ihm in das himmlische Wesen versetzt in Christo Jesu.
Was gehört zu unserem größten Elend? Dass wir so lange Zeit brauchen, bis wir im Glauben erkennen, was uns in Christo geschenkt ist. Wir sind unaussprechlich reiche Leute; wer glaubt es? Paulus war ein reicher Mann, darum konnte er auch so viel geben. Wir könnten auch viel mehr geben, wenn wir wüssten, wie reich wir sind. Wir wollen in obigen Worten nachsehen, was uns durch Christum erworben ist. Paulus sagt uns zuerst von zwei Dingen: Gott ist reich an Barmherzigkeit und hat uns geliebt durch seine große Liebe. Das sagt er Solchen, die tot in Sünden waren. Wenn ich das elendeste und ärmste Geschöpf im Himmel und auf Erden wäre, wüsste aber bestimmt, der Reichtum der Barmherzigkeit und die große Liebe Gottes gehören mir, so hätte all meine Armut ein Ende. So ist es in der Tat: Beides gehört mir, weil ich ohne Christum tot war. Um meines Elendes willen hat sich Gott meiner erbarmt und mich geliebt. Mein Jammer mag noch so groß sein, Gottes Erbarmen und Liebe sind größer. Ich staune im Anblick derselben, weil ich sie nicht verdiente; denn was kann ein in Sünden Toter verdienen? Dass ich tot sei, habe ich früher nicht geglaubt und Niemand, der Christum nicht kennt, kann es glauben. Jetzt weiß ich es gewiss, ich war tot. Aber ich weiß auch, ich bin samt Christo lebendig gemacht. Als Christus im Grabe lebendig wurde, war ich in ihm auch lebendig; denn wie Adam mein Stammvater zur Sünde und zum Tode ist, so ist Christus mein Stammvater zum Leben. Für mich hat ihn der Vater lebendig gemacht, und seit ich das glaube, lebe ich mit Christo; ich bin nicht mehr tot. Ich bin auch mit Christo auferweckt; als die Herrlichkeit des Vaters ihn auferweckte, da stand ich mit allen Gläubigen vor Gott schon als auferweckt da, weil er unser Haupt alle seine Glieder nach sich zieht, und der Geist der Herrlichkeit, der ihn auferweckte und der mir geschenkt ist, mich nicht im Grabe lassen kann. - Ja, ich bin mit ihm auch in das himmlische Wesen versetzt, weil ich ein Glied bin an seinem Leibe; Haupt und Glieder gehören zusammen. Jesu Herrlichkeit ist meine Herrlichkeit. Von ihm kann mich nichts trennen, ich bin in ihm durch den Glauben. Alles was er hat, gehört mir! Wie reich bin ich!
Ja Herr! In Dir bin ich; in Dir will ich erfunden werden. Ich will über Deinem Reichtum meine Armut vergessen, denn ich bin Dein und Du bist mein. Amen. (Elias Schrenk)