Sie gingen aber fröhlich von des Rats Angesicht, dass sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden.
Der Herr hat manches Siegel, wodurch er unseren Christenstand als einen echten beglaubigt. Du erfährst es, dass du ein Kind Gottes bist, wenn dir der Kampf gegen deine eigenen Lüfte leichter wird, wenn du die Bosheit und Bitterkeit deiner Feinde in stiller Liebe tragen kannst, und wenn der Heilige Geist durch sein Zeugnis dir den seligen Gottesfrieden in dein Herz schüttet. Aber das sicherste und festeste dieser Siegel ist das Kreuz, welches du zur Ehre des Herrn trägst. Da macht er dich seiner eigenen Gestalt am ähnlichsten, nimmt dich an sein Herz und mutet dir auch in seinem Dienste Etwas zu. Darum freuen sich die Jünger so innig über ihre Staupenschläge und Schmach. Sie sind die Einzigen, welche mit Freuden aus jener Versammlung von dannen ziehen konnten. Die Einen gingen verdrießlich, der Andre ging bedenklich, sie aber gingen fröhlich. Sie sind auch die Einzigen, welche wussten, was sie nun beginnen sollten. Die erbitterten Feinde hätten sie gern verfolgt, aber der Rat des klugen Gamaliel hatte ihren Grimm und ihre Hände gebunden. Gamaliel selbst hatte für das Abwarten gestimmt, er konnte weiter nichts tun. Die Jünger aber wussten, was sie tun sollten. Sie hörten nicht auf, alle Tage in dem Tempel und hin und her in den Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesu Christo.
Mein Herr und Gott, ziehe uns durch deine Gnade in die rechte Stellung zu deinem teuren Worte. Lass uns demütig auf dasselbe hören. Lass es den Eindruck auf unser Herz machen, dass wir unsere Weisheit für Torheit achten gegen die unergründliche Tiefe deiner Weisheit, dass unser eigener trotziger und verzagter Wille vernichtet werde, und wir rufen lernen: „Was mein Gott will, gescheh' allzeit.“ Lass es uns so in den Tiefen des Herzens berühren und erquicken, dass wir um deinetwillen auch die Leiden dieser Zeit nicht wert achten der Herrlichkeit, die gleich im Leiden in uns offenbart wird, und dort noch soll offenbart werden. Amen. (Friedrich Ahlfeld)