Petrus aber und Johannes sprachen: Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen, denn Gott. Wir können es ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.
Mit diesen Worten gehen die Apostel fort. Die Hohenpriester konnten sich in jener Stunde mit Gewissheit sagen: „Wir werden abnehmen, diese werden zunehmen.“ Der Krieg, welcher dort im Sitzungssaale des Rates von Jerusalem gefochten wurde, muss noch an anderm Ort ausgekämpft werden, in deinem Herzen. Da drinnen sitzt auch ein hoher Rat, welcher Nichts wissen will von dem auferstandenen Christus. Deine weltlichen, fleischlichen Gedanken lassen sich zwar einen Christus aus der Geschichte gefallen; aber wenn er in dir leben und das Regiment führen will, dann treten sie zusammen, um seinen Namen aus der Seele auszutilgen. Sie kommen auch mit Drohungen. Sie sagen dir: „Es wird dir schlecht und kümmerlich ergehen, du wirst bei der großen Menge ein Spott werden, du wirst ein freudeloses Leben führen.“ Wenn solche Gedanken an euch kommen, dann geht in eurem Geiste in jenen Gerichtssaal. Dann seht auf der einen Seite die verbitterten und doch kleinmütigen Angesichter der Hohenpriester an, auf der andern blickt den Aposteln in die hellen Augen. Durch die Augen blickt hinunter in die vom heiligen Geiste erfüllten Herzen, in diese Meere des Friedens und der Freude. Und was wird des Ende solcher Vergleichung sein? Lieber mit den Aposteln klein und arm, lieber mit ihnen gedrückt und verfolgt als mit der Welt groß und herrlich! Lieber selig in dem Herrn und im Herzen als in glänzendem Elende ohne den Herrn.
Barmherziger Gott, schenke uns doch auch solchen Zeugenmut und solche Freudigkeit des Bekennens, wie sie Petrus und Johannes hatten. Sie achteten nicht auf die angedrohten Strafen, sondern konnten es nicht lassen, ihren Herrn und Heiland zu verkündigen. Lass uns ihnen nachfolgen in Wort und Tat. Es wird uns ja viel leichter gemacht als ihnen. Aber auch wenn unser Christenstand uns in Spott und Hohn führte, so wollen wir uns doch an dich halten, der du uns erhöhen kannst und willst zu ewiger Herrlichkeit, wenn wir mit dir ausharren bis ans Ende. Amen. (Friedrich Ahlfeld)