Barmherziger Gott und Vater, Dank sei Dir, dass Du uns die Beständigkeit der ersten Zeugen von dem einzigen Heil in dem Namen Deines lieben Sohnes hast aufzeichnen lassen. Es war Dein Werk, dass sie vor dem hohen Rate in Jerusalem ein so herrliches Zeugnis von ihrem Heilande abgelegt, sich durch das Verbot der Vorsteher des jüdischen Volks von dem Gehorsam gegen Dich nicht haben abhalten lassen, sondern desto freudiger geworden sind, gegen alles Drohen der Feinde den Namen Jesu zu verkünden. War es gewiss traurig genug, dass die heiligen Apostel das Meiste von denen zu leiden hatten, die das Werk des Heils hätten am meisten schützen und fördern sollen, und ist es noch immer herzzerreißend, dass das Evangelium, das der Welt Gutes bringt, von ihr dafür Böses empfängt, und dass die Welt alles Predigen vertragen kann, nur nicht die Predigt von dem Gekreuzigten und das Heil in Seinem Namen, so ist es andererseits doch eine rechte Stärkung, dass alle Verfolgungen der Welt und aller Druck Deiner Feinde weder der heiligen Sache noch ihren Bekennern schaden, sondern jene allezeit fördern und ausbreiten, diese aber im Glauben an Dich und in der Liebe unter einander stärken und befestigen. O lass auch mich nie den Zweck der Bedrängnisse, die Du über Deine Kirche zulässt, aus den Augen verlieren. Lass Alles zu meiner Befestigung in der Gnade dienen, was etwa Widriges in der Nachfolge Jesu mir begegnet. Lass mich besonders festhalten, dass die beste Wehr und Waffe der Kirche in allen Nöten und Verfolgungen das Gebet ist, und es immer treuer üben. Lass mich nach dem herrlichen Exempel der ersten Liebe Deiner Gläubigen von der Liebe zur Welt abgezogen, mit Allen, die Dich lieb haben, Ein Herz und Eine Seele sein. Amen. (Friedrich Arndt)