Lukas 24,36

Andachten

Da sie aber davon redeten, trat Er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
Das ist der selige Ostergruß und die teuerwerte Ostergabe des Auferstandenen. Wer Frieden hat, lässt die Welt rennen und laufen und auf Eisenbahnen und in Dampfmaschinen sich überstürzen - er weiß es: Eins ist not! und bittet: Ach HErr, dies Eine lehre mich erkennen doch! So ungefähr ist's mit denen, zu denen der Friede gekommen ist und die zum Frieden gekommen sind. Doch das Beste lässt sich nicht sagen. Das Beste kommt auch erst hernach, wie JEsus zu Petrus sagt: Was Ich tue, das weißt du jetzt nicht, du wirst es aber hernach erfahren. So ists wenn JEsus sagt: Friede sei mit euch! Er sagts heute zu euch. Gewiss und wahrhaftig. Der lebendige Heiland gibt und lässt euch damit Seinen Frieden. Fühlt ihr im Augenblick nicht, was Großes es damit ist die Jünger haben's auch im Augenblick nicht so gefühlt und erkannt. Genug, dass sie glauben konnten. Aber hernach, hernach. Soll's hernach kommen, nehmt es jetzt im Glauben auf, streckt Herz und Hände danach aus! Bittet, bittet den Auferstandenen um einen rechten Ostersegen, bittet Ihn um Seinen Frieden! (August Ferdinand Huhn)


Da sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wo die Predigt von dem Auferstandenen gehört wird, da zieht auch sein Friede in die Herzen ein. Da weicht Furcht und Schrecken. Denn nun wissen wir, dass sein Opfer für uns gilt vor Gott. Nun haben wir einen Heiland, wenn wir seiner Auferstehung im Glauben gewiss sind. Nun haben wir den Trost seiner Verheißung: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Nun leuchtet uns am Ende die Friedensstadt entgegen, das himmlische Jerusalem. Darum ist der Auferstandene unser Friede: „Den Frieden lasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Vater Jesu Christi, und in ihm auch unser Vater! Gott des Friedens, der du von den Toten ausgeführt hast den großen Hirten der Schafe, wir preisen deine große Barmherzigkeit, dass du uns in ihm erlöst hast von Sünde und Tod. Wir danken dir für alle deine Treue, mit der du uns bis hierher geführt; walte auch heute mit deiner Gnade, über uns Allen, und mache uns fertig zu allem guten Werk, zu tun deinen Willen. Herr Jesu, du ewiger Friedefürst, tritt auch mitten unter uns und sprich: Friede sei mit euch. Bring deinen Frieden in dies Haus alle Tage aufs Neue. Wenn die Liebe erkalten will und Streit und Zwietracht sich erhebt, wenn im Leben Sorge und Angst die Seele ergreift, wenn wir den letzten Kampf kämpfen, sprichs in unsere Seele hinein, allmächtig und barmherzig: Friede sei mit euch! Amen. (Adolf Clemen)


Da sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie, und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!
Es war eine gewöhnliche Grußformel bei den Juden: Friede sei mit euch. Aber hier hat es mehr auf sich, denn wenn Gott redet, so redet er nicht, wie wir Menschen, bloße Worte, sondern redet die Dinge mit uns, die in den Worten gefasst sind. Wenn hier der Heiland seinen Jüngern den Frieden wünscht, gibt er ihnen mit einem Worte alles Heil. Ja, wer Frieden mit Gott hat, der hat Gott selbst und in Gott Alles. Friede sei mit euch! Hieß das nicht Wort gehalten? Kurz vor seinem Leiden hatte er ihnen den Frieden zugesagt: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch (Joh. 14, 27). Jetzt hält er sein Wort, auf dass sie erkennen, er habe ihnen durch seinen Tod den Frieden erworben. Unfriede war in ihnen gewesen, denn ihr Herz verdammte sie. Christus aber stillt das Brausen des Meeres mit einem Worte, mit einem Worte spricht er ihr unruhiges Herz zufrieden. Denn das Wort „Friede“ spricht sie los von Sünden, los von der Verdammnis. Wo Friede mit Gott, da ist Vergebung der Sünden, und wo die Sünde vergeben ist, da ist nichts Verdammliches. An Christum halte dich, wenn dich dein Gewissen verklagt und verdammt. Denn durch ihn hast du Frieden mit Gott, in ihm Ruhe für deine Seele. Zu Christo führe die, so ihrer Sünden halber geängstigt sind. Durch ihn haben sie einen Zugang zur Gnade; von ihm werden sie erquickt. Friede sei mit euch! Wo Sieg, da Beute. Da Josaphat die Moabiter und Ammoniter durch Gottes wunderbaren Beistand überwunden hatte, teilte er ihre Kleider und köstlichen Geräte zur Beute aus. Der Löwe vom Geschlecht Juda hat überwunden. Was hier für Beute? Nichts mehr als der Friede, und doch mit dem Frieden alles Heil. Der Friede mit Gott, der, nachdem er durch den Tod seines Sohnes befriedigt, nicht mehr Gedanken des Leides, sondern des Friedens über uns hat. Der Friede mit unserm eigenen Gewissen, das uns, weil es durch Christi Blut von allen toten Werken gereinigt ist, nicht verdammen kann. Friede mit dem Teufel, der uns nunmehr, nachdem sein Kopf durch Christum zertreten, wohl zufrieden lassen muss. Reget er sich wider uns, so sind wir doch gewiss, dass ihn der Gott des Friedens zertreten werde unter unsere Füße. Dies ist der Friede Gottes“, den nicht die Welt, sondern allein Gott geben kann. Den er selbst erworben, den wirkt er selbst in unsern Herzen. Dieser Friede bewahrt unser Herz und Sinne in Christo Jesu. Wo diese Wacht und Besatzung im Herzen, da stürmen die Feinde vergeblich. Wenn gleich das Meer wütet und wallet, so muss dennoch die Stadt Gottes fein lustig bleiben. Wo dieser Friede, da ist der Himmel. Denn das Reich Gottes ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im heiligen Geiste. (Heinrich Müller.)

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