Der HErr hat gesagt zu meinem HErrn: setze dich zu meiner Rechten, bis dass ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße.
So sprach David, und wohlbedächtlich jetzt der Heiland hinzu V. 43.: er nennt ihn im Geist einen HErrn. Denn es kann Niemand Jesum einen HErrn heißen, ohne durch den Heiligen Geist. An die Gottheit Jesu Christi, an seine Schöpfersmacht und ewige Gottheit zu glauben, gehört mehr als ein guter Wille, gehört mehr als Kunst und Wissenschaft und Nachdenken und Gelehrsamkeit, dazu gehört wirkliche unmittelbare Erleuchtung durch den Heiligen Geist und das Wort der Wahrheit. Ja! vor 1800 Jahren lebte ein Mensch in Judäa, in Galiläa, in Nazareth als Zimmermann, als Einer in sündlicher Gestalt, an Gebärden als ein gewöhnlicher Mensch erfunden, der lehrte und ward gekreuzigt, und siehe dieser Zimmermann, dieser Gekreuzigte ist dein Gott: dieser hat die Welt geschaffen, er, den sie einst gefragt haben und er antwortete, der mit den Sadduzäern sprach, den sie gebunden und ins Angesicht geschlagen haben, der ist Jehova, der HErr Zebaoth, und ist kein anderer Gott. Glaubst du das? Ach man ist oft so bald fertig mit diesem großen, alle menschlichen Kräfte übersteigenden Glauben, der viel größer ist als jener, welcher Berge versetzt, man ist so bald mit dem Bekenntnis fertig: ich glaube an den dreieinigen Gott, und man weiß nicht, was man sagt, und versteckt hinter diese Worte weiter nichts, als seine Trägheit und seinen geistlichen Tod, in dem man gefangen liegt. Aber prüfe dich einmal: wenn du des Abends hinaustrittst und siehst die Sterne, wenn du des Morgens die Sonne schaust in ihrem Glanz hervorbrechen und denkst: das Alles hat Der gemacht, der für mich am Kreuz erblasste, kannst du das ohne Widerspruch deines Herzens glauben? Wohl dir, wenn du es kannst! Wohl denen, die ihn, ihren Heiland kennen in der Tat und Wahrheit, die es glauben und bedenken, er, unser Blutsverwandter, welcher sich nicht schämt, uns seine Brüder zu heißen, der sein Blut für uns vergossen, ist Gott, er hat die höchste Macht, vor ihm ist kein Ding unmöglich, und wir sind ihm liebewert, wir sind sein Eigentum. Was brauchen sie mehr? Was kann ihnen fehlen? (Ludwig Hofacker)