“Wie dünket euch um Christus?“
Die große, entscheidungsvolle Frage, von welcher deiner Seele Heil abhängt, ist: „Wie dünket euch um Christus?“ Ist Er euch „der Schönste unter den Menschenkindern,“ „auserkoren unter vielen Tausenden,“ ist Er euch „schön und lieblich?“ Überall, wo Christus so wert gehalten wird, werden alle Fähigkeiten des geistlichen Menschen aufs beste geübt. Ich will eure Frömmigkeit wie an einem Wetterglas daran erkennen: Steht Christus bei euch hoch oder tief? Wenn ihr wenig an Christum denkt, wenn ihr gleichgültig seid gegen seine Gegenwart, wenn ihr euch wenig um seine Ehre bekümmert, wenn ihr seine Gebote gering achtet: dann weiß ich, dass es nicht gut steht um eure Seele; Gott gebe, dass sie nicht krank sei zum Tode! Wenn aber der erste Gedanke eures Geistes darauf gerichtet ist: „Wie kann ich Jesum ehren?“ Wenn das tägliche Verlangen eurer Seele dahin geht: „Ach, dass ich wüsste, wo ich Ihn finden könnte!“ dann sage ich euch: ihr könnt noch mit tausend Schwachheiten behaftet sein und kaum wissen, ob ihr Kinder Gottes seid oder nicht; so habe ich doch die unzweifelhafte Gewissheit, dass ihr wohl geborgen seid, weil Jesus noch in eurer Achtung steht. Was kümmern mich deine Lappen; nur darauf kommt‘s an, was du von seinem königlichen Schmucke hältst. Was kümmern mich deine Wunden, ob sie gleich mit Strömen Bluts fließen; aber was dünket dich um seine Wunden? Achtest du sie gleich funkelnden Rubinen? Ich denke darum nicht geringer von dir, weil du wie Lazarus in der Asche sitzest, und Hunde deine Schwären lecken; um deiner Armut willen verachte ich dich nicht; aber was hältst du von dem König in seiner Schöne? Besitzt Er in deinem Herzen einen herrlichen und erhabenen Thron? Möchtest du Ihn gern noch mehr erhöhen, wenn du könntest? Würdest du gern sterben, wenn du damit dem Posaunenschall, der sein Lob verkündet, noch einen Klang beifügen könntest? O, dann steht‘s gut um dich. Was du auch von dir selber denken magst; wenn dir nur Christus groß erscheint, so wirst du in einer Kürze bei Ihm sein.
„Jesu, wunderbarer König,
Dem die Völker untertänig!
Alles ist vor Dir zu wenig:
Du allein bist liebenswert.“ (Charles Haddon Spurgeon)