Matthäus 10,32

Andachten

“Wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.“
Gnadenvolle Verheißung! Es ist eine große Freude für mich, meinen Herrn zu bekennen. Was auch meine Fehler sein mögen, ich schäme mich nicht meines Jesu und fürchte mich auch nicht, die Lehren von seinem Kreuz zu verkünden. O Herr, ich habe nicht Deine Gerechtigkeit in meinem Herzen verborgen.

Süß ist die Aussicht, die der Text mir eröffnet! Freunde verlassen mich und Feinde frohlocken, aber der Herr verleugnet seinen Knecht nicht. Ohne Zweifel wird der Herr mich auch hier noch anerkennen und mir neue Zeichen seiner Gunst geben. Aber es kommt ein Tag, wo ich vor dem großen Vater stehen muss. Was für eine Seligkeit, zu denken, dass Jesus mich dann bekennen will! Er wird sagen: „Dieser Mann vertraute mir wahrhaft und war willig, um meines Namens willen Schmach zu leiden und deshalb erkenne ich ihn als den meinen an.“ Neulich wurde ein großer Mann zu einem Ritter gemacht und die Königin übergab ihm ein mit Juwelen besetztes Hosenband; aber was ist das! Es wird eine Ehre über alle Ehren sein, wenn der Herr Jesus uns bekennt in Gegenwart der göttlichen Majestät in dem Himmel. Möge ich mich nie schämen, meinen Herrn zu bekennen. Lasst mich nie feige schweigen oder einen schwachherzigen Kompromiss zustimmen. Soll ich erröten, Ihn zu bekennen, der verheißt, mich zu bekennen? (Charles Haddon Spurgeon)


Darum, wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater. Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen sei, Frieden zu senden auf Erden. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert.
Das greift mitten hinein in die Passions-Geschichte. Das weist auf Simon, da er sich wärmte am Feuer, im Hofe des Hohenpriesters, sollte als Petrus, d. h. Fels, dastehen, und ward ein schwankend Rohr, mit welchem das windige Geschwätz einer elenden Magd Gespött und Spiel trieb. Ach, wir armen elenden Geschöpfe! Ihn bekennen, vor den Menschen! ja, wenn's Lob und Beifall einträgt, unter Gleichgesinnten; aber, unter Spöttern und Lästerern, Feinden und Hassern, wie dann? wer weiß sich da ohne Schuld? vielleicht hast Du's gerade so gemacht, wie Simon, nicht drei Mal, nein dreißig Mal drei Mal, hast Ihn öffentlich verleugnet mit schandbaren Reden, mit Fluchen und Schwören, oder auch vielleicht mit feigem Stillschweigen, wo Du hättest reden sollen. Nur um Frieden zu behalten, hast Du's getan. Es ist aber ein fauler, schlechter Friede, der um solchen Preis erkauft ist. Der Herr Jesus ist nicht gekommen, solchen Frieden zu bringen, sondern das Schwert! das soll einem Jeden Seine Leidens-Gestalt und Seine heiligen fünf Wunden sagen. - Aber was soll denn aus uns werden? - Jesus wandte sich und sah Petrum an. Das half. Da ging der Jünger hinaus, und weinte bitterlich. Das ist auch meine und Deine Hilfe. So lange Du nur in Seinem Gesichtskreise bleibst und Er Dich mit Seinen Augen erreichen kann, sieht Er Dich an, wenn Du Ihn verleugnet hast. Das dringt bis ins tiefste Herz und Gewissen, und die bittersten Tränen müssen los werden, und man möchte in die Erde sinken! Das rettet uns davor, dass Er uns nicht verleugne vor Seinem himmlischen Vater. (Nikolaus Fries)

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