Wenns ihnen übel geht, so werden sie mich frühe suchen müssen.
Verluste und Widerwärtigkeiten sind oft die Mittel, deren sich der große Hirte bedient, um Seine verirrten Schäflein heimzuführen; wie starke Hunde schrecken sie die Irrenden zur Herde zurück. Löwen kann man nicht zähmen, wenn sie immer voll gefüttert werden; sie müssen von ihrem gewaltigen Kraftgefühl heruntergestimmt werden; ihre Mägen müssen zusammenschrumpfen, dann erst unterwerfen sie sich der Zucht des Bändigers: und so sehen wir oft, wie der Christ gehorsam wird gegen den Willen Seines Herrn, wenn ihm kärgliches Brod und harte Arbeit zu Teil wird. Sobald Reichtum und bequemes Leben vorhanden sind, tragen manche Bekenner des Christentums ihr Haupt viel zu hoch und reden gewaltig ruhmredige Worte. Wie David schmeicheln sie sich: „Mein Berg stehet fest; ich werde nimmermehr darnieder liegen.“ Wenn der Christ wohlhabend wird, eines guten Namens genießt, sich guter Gesundheit erfreut, und einen glücklichen Familienkreis um sich her versammelt, dann lässt er allzu leicht die Herren Übermut und Fleischlich-Sicher an seiner Tafel speisen; und wenn er ein wahres Kind Gottes ist, so wartet dann eine Zuchtrute auf ihn. Warte ein klein wenig, so siehst du vielleicht, wie all' sein Gut verschwindet wie ein Traum. Hier muss er einen Teil seines Grundbesitzes fahren lassen, die Äcker ändern schnell die Hand; hier wird eine Schuld, dort ein verfallener Wechsel nicht bezahlt, Verlust auf Verlust dringt Herein, wo will das enden? Es ist ein seliges Zeichen des Lebens aus Gott, wenn beim Hereinbrechen aller dieser Missgeschicke der Christ über seine Verirrungen erschrickt und zu Gott seine Zuflucht nimmt. O selige Wogen, die den Schiffbrüchigen auf den Fels des Heils werfen! Geschäftsverluste werden oft zu unserer Seele Gewinn geheiligt. Kommt die auserwählte Seele nicht mit vollen Händen zum Herrn, so mag sie mit leeren kommen. Wenn Gott in Seiner Gnade keine andern Mittel findet, um uns dahin zu bringen, dass wir Ihn vor den Menschen ehren, so taucht Er uns in die Tiefe der Armut. Aber fürchte dich nicht, du Kind des Kummers, wenn du also gezüchtigt wirst; vielmehr erkenne die liebreiche Hand, die dich heimsucht, und sprich: „Ich will mich aufmachen, und zu meinem Vater gehen.“ (Charles Haddon Spurgeon)