“Du lieber Mann.“
Kind Gottes, zögerst du, dir diesen Namen anzueignen? Ach, hat dich denn dein Unglaube schon vergessen lassen, dass auch du „lieb und weich“ bist? Musst du deinem Herrn nicht recht lieb sein, dass Er dich erkauft hat mit seinem teuren Blut, als mit dem Blut eines untadeligen und unbefleckten Lammes?
Wenn Gott seinen eingeborenen Sohn für dich in den Tod gab, was war es anderes, als dass du Ihm lieb und teuer warst? Du lebtest in Sünden und hast darin geschwelgt, musst du nicht recht lieb gewesen sein, dass Gott dich so geduldig und so langmütig getragen hat? Du wurdest von der Gnade berufen und zu einem Heiland geführt und zu einem Kind Gottes und Erben des Himmels gemacht. Beweist das alles nicht eine sehr große und überschwängliche Liebe? Seitdem war dein Lebenspfad voller Beweise, dass du ein lieber Mann bist, ob er nun auch rau war vom Trümmergestein der Trübsal, oder geglättet von der Gnade. Wenn dich der Herr gezüchtigt hat, so hat Er doch nie gezürnt; wenn Er dich arm gemacht hat, so warst du doch reich an Gnade. Je unwürdiger du dich fühlst, umso sicherer steht‘s fest, dass nur unaussprechliche Liebe den Herrn kann getrieben haben, eine Seele, wie die deine, zu erlösen. Je ärmer an allem Guten du dir vorkommst, umso deutlicher ist die Offenbarung der überschwänglichen Liebe Gottes, die dich erwählt und berufen, und dich zu einem Erben des Heils gemacht hat. Wenn nun eine solche Liebe zwischen Gott und uns besteht, so lasst uns unter ihrer Lieblichkeit und Wirkung leben und den Segen unserer Bevorzugung genießen. Lasst uns nicht zum Herrn nahen, als wären wir Ihm fremd, oder als ob Er nicht auf uns hören wollte, denn wir sind unserem teuren Vater „lieb und wert.“ „Welcher seines eingeborenen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben, wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken?“ Komm herzhaft, gläubige Seele, denn trotz aller Einflüsterungen Satans und trotz aller Zweifel deines eigenen Herzens bist du lieb. Bewege heute Abend in deinem Herzen die außerordentliche Größe und Treue der göttlichen Liebe, und gehe zur Ruhe in sanftem Frieden.
„Ich singe ewig hocherfreut:
O Abgrund der Barmherzigkeit!“ (Charles Haddon Spurgeon)