Du sollst nicht mehr Verlassen heißen.
„Verlassen“ ist ein trauriges Wort. Es klingt wie eine Totenglocke. Es erzählt von den tiefsten Schmerzen und weissagt die schwersten Übel. Ein Abgrund von Elend gähnt in diesem Wort „Verlassen“. Verlassen von einem, der sich mit seiner Ehre verbürgte! Verlassen von einem Freund, den wir so oft geprüft, und dem wir so lange vertraut haben! Verlassen von einem lieben Verwandten! Verlassen von Vater und Mutter! Verlassen von allen! Dies ist in der Tat ein Weh, und doch kann es ertragen werden, wenn der Herr uns aufnimmt.
Aber was muss es sein, sich von Gott verlassen zu fühlen? Denkt an jenen bittersten aller Rufe: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ Haben wir je in irgendwelchem Grade den Wermut und die Galle des „Verlassen“ in diesem Sinne geschmeckt? Wenn das, so lasst uns den Herrn bitten, uns vor der Rückkehr eines so unaussprechlichen Schmerzes zu bewahren. O, dass solche Finsternis niemals wiederkäme! Wahrlich, die Menschen sprachen in Bosheit: „Gott hat Ihn verlassen; jaget nach und ergreifet Ihn.“ Aber das war stets falsch, und des Herrn liebevolle Huld wird unsre grausamen Feinde zwingen, ihre Worte zurückzunehmen oder wenigstens ihren Mund zu halten.
Das Gegenteil von all diesem ist jenes erhabene Wort Hephzibah: „der Herr hat Lust an dir.“ Dies wandelt das Weinen in Tanzen. Mögen die, welche wähnen, verlassen zu sein, den Herrn sagen hören: „Ich will dich nicht verlassen noch versäumen.“ (Charles Haddon Spurgeon)