Israel, vergiss mein nicht.
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Wir danken dir, du treuer Gott, am Ende dieser Woche für alle deine große Güte. Du hast bis hierher deine alte Verheißung an uns erfüllt: Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarmte über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so will ich doch deiner nicht vergessen. Nein, Herr, du hast unser keines vergessen. Wie sich ein Vater über seine Kinder erbarmt, so hast du dich erbarmt über uns. Aber wir wie oft haben wir deiner vergessen; haben deiner Wohltaten vergessen in Undank; haben deiner Gebote vergessen in Ungehorsam; haben deiner Hülfe vergessen in Unglauben; haben deines Gerichts vergessen in Trost und Sicherheit. Herr, erbarme dich über uns, und vergib uns, was wir gefehlt haben, um Jesu willen. Schreibe tief in unsre Seele dein heiliges Wort: Israel, vergiss mein nicht. Und weil wir so gebrechlich sind, und uns nicht selbst führen und bewahren können, so bitten wir dich: Um deiner Gnade willen, vergiss unsrer auch künftig nicht. Über allem, was uns am Herzen liegt, über den Menschen, die du uns gegeben, über unsern Sorgen und Hoffnungen, unsern Arbeiten und Leiden, über allen unsern Kämpfen und Versuchungen, heben wir die Hände auf und bitten dich: Vergiss uns nicht; verlass uns nicht; verwirf uns nicht; gedenke unser, o Gott, im Besten. Amen. (Adolf Clemen)
Du bist mein Knecht: Israel, ich will deiner nicht vergessen.
Unser Jahwe kann Seiner Knechte nicht so vergessen, dass Er aufhören sollte, sie zu lieben. Er wählte sie nicht auf eine Zeitlang, sondern auf ewig. Er wusste, was sie sein würden, als Er sie berief. Er vertilgt ihre Sünden wie eine Wolke, und wir mögen gewiss sein, dass Er sie nicht hinausstoßen wird um der Missetaten willen, die Er ausgetilgt hat. Es würde Lästerung sein, sich so etwas vorzustellen.
Er will sie nicht so vergessen, dass Er aufhört, an sie zu denken. Ein Augenblick des Vergessens von Seiten Gottes würde unser Verderben sein. Deshalb spricht Er: „Ich will deiner nicht vergessen.“ Menschen vergessen uns, die, denen wir wohlgetan, wenden sich gegen uns, wir haben keine bleibende Stätte in den wankelmütigen Herzen der Menschen, aber Gott wird nie einen seiner wahren Knechte vergessen. Er bindet sich an uns, nicht durch das, was wir für Ihn tun, sondern durch das, was Er für uns getan hat. Wir sind zu lange geliebt und für einen zu großen Preis erkauft worden, um jetzt vergessen zu werden. Jesus sieht in uns das, wofür seine Seele gearbeitet hat, und dies kann Er nie vergessen. Der Vater sieht in uns die Braut Seines Sohnes, und der Geist sieht in uns Sein eignes Werk. Der Herr gedenkt an uns. Heute sollen wir Hilfe und Stärkung finden. O, dass wir des Herrn nie vergessen möchten! (Charles Haddon Spurgeon)