Jesaja 26,12

Andachten

Aber uns, Herr, wirst du Frieden schaffen, denn alles was wir ausrichten, das hast du uns gegeben. Herr, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns, denn du; aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.
Die eigenen Wege, das eigene Wollen und Wirken, das bringt die Unruhe und zerstört den Frieden der Seele, denn dabei können wir uns nie des Herrn getrösten, auf Seine Hilfe bauen und an Seiner Hand uns halten. Dagegen ist Alles, was wir ausrichten, von oben her gegeben, ist kein fremdes Feuer auf dem Altar, kein Selbstgesuch und fein Selbstruhm, dann haben wir Frieden, kostbaren, seligen Jesus-Frieden. Wohl sind da auch andere Herren, die über uns herrschen, und die Kirche Jesu seufzt in ihrer Knechtsgeftalt unter solcher Herrschaft, und empfindet schmerzlich den schweren Druck, wie Israel es empfand an den Wassern Babels und weinte. Aber wie könnte es anders sein, hat doch auch unser Herr vor Pilatus und Herodes stehen müssen und sind sehr übel mit Ihm verfahren; wie könnten denn die Seinen es besser haben wollen als Er, ist doch der Jünger nicht über den Meister. Bei alle Dem sollen wir allein unseres himmlischen Herrn und Seines Namens gedenken, wie auch der Herr Jesus Seines himmlischen Vaters gedacht hat und Seinen Namen gepriesen bis ans Kreuz, da die andern Herren Ihn so schwer ihre Herrschaft fühlen ließen. Darum haben die Kinder Gottes sich von jeher so gehalten, dass sie untertan und gehorsam waren den Herren, die Gewalt über sie hatten, nur dass sie nimmer verleugnen konnten den Jesus-Namen, und Gott mehr gehorchen mussten denn den Menschen, damit ihr Friede nicht angetastet werde. Haben wir diesen Frieden? haben wir ihn an diesem Abend? was hast Du heute ausgerichtet in Deinem Amte, Deinem Haus, in der Öffentlichkeit und im Verborgenen? kannst Du drüber Deine Hände falten und sprechen: Das Alles, was ich heute ausgerichtet, das hast Du mir gegeben, lieber Herr! es kam Alles von Dir! es war Dein Geist, Dein Odem, Deine Kraft, die in meiner Schwachheit mächtig war! O, wohl Dir, wenn Das Dein Abendsegen ist, dann können die andern Herren Dir nicht schaden, und Dein Friede ist wie eine Tauwolke über Dir! (Nikolaus Fries)

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