Psalm 60,14

Andachten

Mit Gott wollen wir Taten tun, Er wird unsre Feinde untertreten.
Was für große Taten können doch die armen Christen ausrichten, wenn der Herr sie dazu beruft. Solch Zutrauen sollten sie daher auch billig zu Gott haben, denn auf eigenes Vermögen kommts gar nicht an. Wie verkehrt ist es daher, wenn wir gegen irgendein Gebot, mochte es auch noch so Großes fordern, das Mindeste einwenden, da es bloß darauf ankommt, wie wir es auffassen, ob im Sinne des Werk- oder des Gnadenbundes; wie verkehrt, wenn wir ihm unsere Ohnmacht entgegen halten, oder gar in der Forderung eine Beeinträchtigung der Rechtfertigung wittern. Die Forderungen und Ermahnungen sind ebenso geeignet, unsern Geist zu erquicken, als die eigentlichen Verheißungen. Es kommt dabei nur auf das hörende Ohr und sehende Auge an, welche beide der Herr macht. Also getrost Gebote her, und wenn es hieße: Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Teile du das Meer! Mögen spitzfindige Leute es denn erläutern, wie der Herr dem Menschen das zuschreibt, was er doch selber tut, oder was für einen Anteil der Mensch an dem Werke hat, oder nicht hat, das Gott durch ihn ausrichtete: wir wollen indes Glauben lernen, und im Glauben darreichen die Tugend. (Gottfried Daniel Krummacher)

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