Psalm 51,7

Andachten

Siehe, ich bin aus sündlichem Samen gezeugt, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen.
Hier klagt David über seine verderbte Natur und über die Erbsünde, so er mit aus Mutterleibe gebracht und die ihm angeboren sei, und zeigt den Ursprung, woher er in solche wirkliche Sünde und in den schweren Fall geraten sei. Es gibt aber wenige Menschen, so den angeborenen Unglauben recht erkennen, dass man immer mehr auf sich selbst und auf das Zeitliche traut, als auf Gott. So eine fleischliche Liebe des Zeitlichen ist dem Menschen angeboren, dass er immer heimlich das Zeitliche mehr liebt als Gott, ja mehr danach strebt als nach dem Ewigen, liebt allezeit mehr das Böse als das Gute. Es ist dem Menschen so eine heimliche, verborgene Hoffart angeboren, dass er immer will vorgezogen und geehrt sein vor andern. Es ist dem Menschen von Natur angeboren der Geiz, die Wurzel alles Übels. Es ist dem Menschen von Natur an geboren der Zorn und Reid, Eigennutz und Ungerechtigkeit, böse fleischliche Lüste, böse Gedanken, List und Betrug, Lügen, Verleumdung, Ruhmredigkeit, Verachtung des Nächsten in so mancherlei Art, dass es nicht alles zu ergründen ist. Wer nun das nicht erkennt, der kann nimmermehr von Herzen Buße tun, recht um Gnade bitten und sich vor Gott demütigen. (Johann Arnd)

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