Psalm 49,17

Andachten

Lass dichs nicht irren, ob einer reich wird denn er wird in seinem Sterben nichts mitnehmen.
Hier haben wir die Warnung vor Ungeduld; denn der heilige Geist kennt unsere Schwachheit am besten, dass mancher oft denkt: Siehe, was hilft es dich, dass du fromm bist, und leidest darüber Armut und Verachtung, dagegen andere Gottlosen werden große, reiche Leute in der Welt, kommen zu großen Ehren und Würden! Was hilft es dich, dass du es gottesfürchtig bist, Gottes Wort lieb hast, und wirst darüber untergedrückt und verfolgt, dagegen herrschen und regieren die Gottlosen? Diese Anfechtung ist nicht die geringste, und findet sich gemeiniglich im Kreuz und Verfolgung, es sind auch viel vornehme heilige Leute damit geplaget. Darum müssen wir in solcher Anfechtung auf Gottes Wort und auf das Ende sehen, und uns der Gottlosen Glück nicht lassen abwenden von unserm Glauben und Gottseligkeit. Der Psalm setzt hier die Ursachen, warum man sich nicht soll lassen irren die Herrlichkeit der Gottlosen: Denn er wird in seinem Sterben nichts mitnehmen c. Wer nichts, auch das Geringste nicht in seinem Sterben mitnehmen kann, über denselben soll man nicht ungeduldig werden, noch sich an feinem Glücke ärgern. Die Gottlosen müssen auch sterben, und werden nichts mitnehmen, sondern arm und elend vor Gott erscheinen, dazu noch in Ungnaden; darum sollte man sich nicht über sie erzürnen. (Johann Arnd)

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