Dies alles ist über uns gekommen, und haben doch Deiner nicht vergessen, noch untreulich in Deinem Bunde gehandelt.
Die Verfolgung der Kirche um des Bekenntnisses willen, ist eine scharfe Probe des Glaubens, der Beständigkeit und der Geduld, davon hier der Psalm sagt. Und diese Worte sind zugleich auch eine Beschreibung eines feinen reinen Gottesdienstes, so aus reinem Herzen geht; dazu gehört: 1. Dass wir Gottes nicht vergessen, sondern eine feine göttliche Furcht allezeit im Herzen tragen, dass wir alles tun in Seiner Furcht, und unser Gedächtnis stets Gottes voll sei. Dies stete Gedächtnis Gottes unsers HErrn ist der rechte innerliche Gottesdienst des Herzens, dadurch das Herz geheiligt wird zu Gottes Tempel. Denn durch das Gedächtnis an Gott tragen wir Gott stets in unseren Herzen, und dadurch vereinigt Er Sich mit uns. Ach wie viel hat Gott darum getan, dass Sein Gedächtnis nicht in unseren Herzen verlösche! Darum sind alle Wunder geschehen und die hochwürdigen Sakramente eingesetzt. Das 2te, so zum wahren Gottesdienste gehört, ist: Treulich handeln im Bunde Gottes. Der Bund Gottes ist die Verheißung von Christo, dass uns Gott allein in Ihm wolle gnädig sein, Sünden vergeben, ewig gerecht und selig machen. Diesen Bund treulich halten heißt fest an die Verheißung und an Christum glauben, und bei Ihm allein Heil, Gerechtigkeit und Seligkeit suchen und Seine Gnade und Verdienst allein hoch preisen. Das gefällt Gott dem Vater wohl, und kann nicht höher geehrt werden, denn in dem Sohne. (Johann Arnd)