Opfer und Speisopfer gefallen Dir nicht; aber die Ohren hast Du mir aufgetan: Du willst weder Brandopfer noch Sündopfer.
Hier haben wir uns zu erinnern, dass es ein uraltes Gesetz und Gewohnheit mit den Opfern gewesen ist, wie denn bald im Anfang der Welt von Abel und Kain, Adams Söhnen, geschrieben ist. Und diese Opfer sind eine Predigt gewesen und eine Vorbedeutung auf Christum. Daraus wir sehen, dass von Anfang der Welt her eben der Glaube gewesen sei, welchen wir jetzt haben, dass wir nämlich allein durch Christi Opfer selig werden müssen, sonst ist nichts von der Wichtigkeit und Würdigkeit, dass es uns Gott versöhnen, den Fluch hinweg nehmen und vom ewigen Tod erretten könne. Denn die Kraft des Opfers Christi wirkt über sich und unter sich: Über sich bei Gott, dem Allmächtigen, Gnade und Versöhnung; unter sich, in unseren Herzen Leben und Seligkeit, Gerechtigkeit und Friede im Gewissen. Darum auf dass Gott, der Allmächtige, die Frucht und Kraft des Opfers Christi bezeugte, hat Er mancherlei Opfer gestiftet. (Johann Arnd)