Alle meine Gebeine müssen sagen: HErr! wer ist Deines gleichen? der Du den Elenden errettest von dem, der ihm zu stark ist, und den Armen von seinen Räubern.
Das ist ein sehr herrlicher Spruch, denn 1. spricht er: Alle meine Gebeine müssen sagen. Dies ist eine Beschreibung einer kräftigen Freude, welche die Gebeine durchdringt; denn wenn man sehr traurig ist, so wird das Mark in den Gebeinen verzehrt. Hinwiederum wenn ein Mensch fröhlich ist, so durchdringt es die Gebeine. Also, wenn Gott recht erfreut, so erfreut Er Leib und Seele. Dies ist der erste Trost, welchen alle verfolgte und trübselige Leute haben, dass sie Gott in ihrer Verfolgung und Kreuz innerlich erfreue. 2. Sagt dieses Sprüchlein: Es sei unserm HErrn Gott darinnen niemand gleich, dass Er Sich zu den Elenden wende. Wahrlich, man wird niemand finden, der sich zu den Elenden wende mit so erbarmendem Herzen, als Gott; hierinnen ist Gott niemand gleich. Das soll aller Elenden Trost sein. 3. Gott errettet den Armen von seinen Räubern. Ein frommer Mensch lebt unter den Räubern, und es ist mancherlei Raub, so geschieht an Gut und Ehre, an Leib und Seele. Da hat Gott zugesagt, Er wolle von solchen Räubern erretten; darauf sollen wir uns getrost verlassen.
Selig, ja selig ist der zu nennen, des Hilfe der Gott Jakob ist; welcher vom Glauben sich nicht lässt trennen und hofft getrost auf Jesus Christ. Wer diesen HErrn zum Beistand hat, findet am besten Rat und Tat. Halleluja, halleluja. (Johann Arnd)