Neige mein Herz nicht auf etwas Böses, ein gottloses Wesen zu führen mit den Übeltätern, dass ich nicht esse von dem, das ihnen geliebt.
Hier lernen wir, dass unser lieber Gott die natürliche und fleischliche Neigung unsers Herzens, die sich allezeit zum Bösen wendet, wie der Magnet zum Eisen, hindern, und dagegen eine andere göttliche, himmlische Neigung in unsern Herzen wirken wolle, die sich zum Guten wende, zum Himmlischen, zum Ewigen, zur Tugend, und dass ja die Ärgernisse und Lockspeise dieser Welt, die zeitliche Wollust, Ehre, Herrlichkeit und Reichtum unser Herz nicht abwende, die Furcht Gottes und heilsame, reine Lehre zu verlassen; denn es sind ihrer viele, die da mit den Gottlosen essen von dem, was ihnen geliebt, und sich der Welt Wollust überwinden lassen. Auch die Herrlichkeit dieser Welt betört und betrügt manchen Menschen, und ist als ein starker Wein, aus einem goldenen Becher geschenkt, wie Offenb. 17,3.4. der Wein der Hurerei; das bedeutet falsche Lehre, die so einen starken Taumel-Geist hat, dass sie viel Land und Leute einnimmt; darum es Paulus nennt kräftige Irrtümer, dass sie den Lügen glauben müssen 2. Thess. 2,11. Gott schlägt das Herz mit Blindheit und Verstockung, wenn Er strafen will, schenkt einen starken Taumelgeist ein aus dem Becher des Zorns. (Johann Arnd)