Du bist gütig und freundlich; lehre mich Deine Rechte.
Wir sollen wissen und glauben, ob uns Gott gleich mit dem heiligen Kreuze belegt und demütigt, so ist und bleibt Er doch gegen uns gütig und freundlich, und ändert Sein Vaterherze nicht gegen uns. Gottes Gütigkeit und Liebe hört im Kreuze nicht auf, sondern wächst und vermehrt sich durch viele Erbarmung und Trost, und tut es nur darum, dass Er uns Seine Rechte lehre und Sein Erkenntnis in das Herz pflanze. Und hänget hier der Prophet aneinander Gottes Güte und Freundlichkeit, und Seine Lehre oder Unterweisung. Es ist dem heiligen David nur darum zu tun, dass er möge zum Reich Gottes geschickt und gelehrt werden. David spricht: HErr! ich gebe mich Dir ganz hin, mache mich, wie Du mich haben willst, dass ich Dir gefalle. Die zur Welt gelehrt sind, die lehren und studieren weltliche Sitten, weltliche Weisheit rc. Aber zum Reiche Gottes geschickt und gelehrt sein, dazu gehören andere Künste und Geschicklichkeiten, nämlich der wahre Glaube, durch das Kreuz geläutert, wahre Demut, ohne welche kein Mensch Gott gefallen kann, auch wahre Sanftmut, ohne welche keine beständige Weisheit in eines Menschen Herze kommt. Dies muss alles geschehen durch den Geist der neuen Geburt, der unser Herz ändert und erneuert. (Johann Arnd)