Dein Wort ist wohl geläutert, und dein Knecht hat es lieb.
Jeremias betet: erhalte uns dein Wort, denn es ist unseres Herzens Freude, und wenn wir es fanden, haben wir es gegessen, wie eine köstliche Speise. Und gewiss, woher wissen wir's denn, dass bei Gott viel Vergebung ist, dass er Gnade beweiset vielen Tausenden, dass es je gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort ist, dass Jesus Christus gekommen ist in die Welt, Sünder selig zu machen; dass die Armen am Geiste, die Leidtragenden, die da hungern und dursten nach Gerechtigkeit, selig sind, dass er den nicht hinausstoßen will, der zu ihm kommt – woher wissen wir diese und die übrigen Heilswahrheiten, auf welchen der gesamte Trost der sündigen Menschen beruht, als eben aus dem Worte Gottes? O! welch eine köstliche Mahlzeit findet nicht manchmal ein heilsbegieriges Gemüt in dem Worte bereitet, und mit welcher Zustimmung sagt es mit David: es sei ihm köstlicher als viel Gold. Co lange es daher noch eine Bibel auf Erden gibt, so lange hat das Volk Gottes auch eine Quelle der Süßigkeit, die alles Leid versüßt. Sie braucht nur zu fließen, dies Wort braucht nur offenbar zu werden: so heitert sich der ganze Himmel des Gemüts auf. Und wie häufig geht's noch so, wie es Apost. Gesch. 15, 31. heißt: da sie das lasen, wurden sie des Trostes froh. (Gottfried Daniel Krummacher)