Vertritt Du Deinen Knecht und tröste ihn, dass mir die Stolzen nicht Gewalt tun.
Diese Worte heißen so viel: Ach lieber Gott! weil die Welt allen ihren Trotz, Hochmut, Gewalt und Verleumdung an mir übt, so wollest Du inwendig meine Seele mit Deinem göttlichen Troste erfreuen, dass ich solche Lästerung nichts achten, sondern überwinden möge. Seht, wie hat sich der heilige König David wider die Gewalt und Bosheit der Welt geschützt mit dem Gebet! Da seht ihr und lernt, was ihr tun sollt in den Bedrückungen und Verfolgungen, so an Leib, Gut und Ehre gehen, da ist nichts besser, als ohne Unterlass den Schutz Gottes anrufen und sich inniglich zu Gott wenden; denn sobald man dies tut. so bald empfindet man den Trost Gottes im Herzen. Denn wir haben so einen freundlichen und leutseligen Gott, dass Er nichts anders tun kann, denn trösten, wenn wir uns nur zu Ihm wenden: Der HErr ist freundlich dem, der auf Ihn harrt und der Seele, die nach Ihm fragt, Klagl. Jer. 3, 25. Dieser göttliche Trost erfreut vielmehr, als die äußerlichen Lästerungen betrüben können; denn Gott muss ja mit Seinem Troste stärker sein, denn die Welt mit ihrem Wüten und Toben. (Johann Arnd)