. Du lässt Gras wachsen für das Vieh, und Saat zu Nutz den Menschen, dass Du Brot aus der Erde bringest; und dass der Wein erfreue des Menschen Herz, und seine Gestalt schön werde vom Öl, und das Brot des Menschen Herz stärke.
Aus diesem einigen Geschöpfe Gottes, dem lieben täglichen Brote, haben wir viele und große Wohltaten Gottes zu erkennen, und zu lernen: 1. Gottes Vater-Herz; denn ein Vater muss ja seine Kinder speisen, und tut es gerne, es ist in der Natur. Denn wo ist ein Vater, den das Kind um ein Stück Brot bittet, und er gäbe ihm einen Stein dafür? Matth. 7, v. 9. Auf dass wir nun nimmermehr vergessen sollen, dass Gott unser Vater ist, darum hat Gott den Menschen hungrig und durstig erschaffen. Auch unser natürlicher Hunger und Durst soll unser Prediger sein, der uns zu Gott führe. Darum so oft du einen Bissen Brots isst, so oft isst du deines himmlischen Vaters Liebe und Barmherzigkeit. 2. Lerne hier betrachten die wunderbare Vorsehung Gottes, wie Gott der HErr einem jeden Menschen seinen Bissen Brot zuteilet und ihn mit Wohlgefallen sättiget. 3. Sagt der Psalm: Dass das Brot des Menschen Herz stärke. Hier haben wir die rechte Eigenschaft des Brots. Denn aller Speisen wird die Natur müde und überdrüssig, aber des lieben Brots nicht. Und letztens erinnert uns das herzstärkende Brot an das Brot des Lebens, Joh. 6, v. 35. In diesem Brote des Lebens, welches ist Christus, sind alle Kräfte, Himmel und Erde, ja Gottes Kräfte zusammen verfasst. Denn es hat Gott wohlgefallen, dass in Christo alle Fülle wohnen sollte. (Johann Arnd)