2. Könige 3,16

Andachten

„Und Er sprach: So spricht der Herr: Macht dieses Tal voll Graben. Denn so spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; dennoch soll das Tal voll Wasser werden, dass ihr und euer Gesinde und euer Vieh trinkt.“

Drei Heere waren nahe daran zu verdursten, und der Herr trat dazwischen. Obgleich Er weder Wolke noch Regen sandte, versorgte Er sie doch reichlich mit Wasser. Er ist nicht von den gewöhnlichen Methoden abhängig, sondern kann sein Volk durch neue Wege der Weisheit und der Macht überraschen. Auf diese Art sehen wir mehr von Gott, als ein gewöhnliches Verfahren uns offenbart haben könnte. Obgleich der Herr nicht für uns erscheint in der Weise, wie wir es erwarten oder wünschen oder voraussetzen, will Er dennoch in der einen oder andren Weise für uns sorgen. Es ist ein großer Segen für uns, über das Sehen auf die Mittelursachen hinausgehoben zu werden, so dass wir in das Angesicht der großen Ersten Ursache schauen.

Haben wir heute Gnade genug, Graben zu machen, in welche der göttliche Segen fließen kann? Ach! wir legen zu oft keinen wahren und praktischen Glauben an den Tag. Lasst uns heute nach Erhörungen von Gebeten aussehen. Wie das Kind, das zu einer Versammlung ging, wo um Regen gebetet werden sollte, einen Regenschirm mit sich nahm, so lasst uns wahrhaft und praktisch erwarten, dass der Herr uns segnen werde. Lasst uns das Tal voll Graben machen und erwarten, sie alle gefüllt zu sehen. (Charles Haddon Spurgeon)


Und er sprach: So spricht der Herr: Machet hier und da Graben in diesem Bach. Denn so spricht der Herr: Ihr werdet keinen Wind noch Regen sehen; dennoch soll der Bach voll Wasser werden, dass ihr und euer Gesinde und euer Vieh trinkt.

Die Heere der drei Könige verschmachteten vor Durst, weil es ihnen an Wasser fehlte. Gott war bereit, sie mit Wasser zu erquicken, und ließ diese Wohltat durch den Mund Seines Propheten verkündigen. Hier war alle Menschenhülfe ohnmächtig; auch nicht einen Tropfen Wassers konnten sich alle diese Tapfern vom Himmel verschaffen oder in den Brunnen der Erde finden. So ist gar oft das Volk des Herrn ratlos; sie sehen die Eitelkeit der Kreatur, und lernen aus Erfahrung, wo sie ihre Hülfe suchen müssen. Dennoch bereitete das Volk gläubig Alles zum Empfang der göttlichen Wohltat vor; sie machten Gräben, in welchen die kostbare Flüssigkeit sich sammeln sollte. Die Gemeine des Herrn muss sich durch die ihr verliehenen Kräfte und Mittel und Gebete bereit machen zum Empfang der verheißenen Segnungen; sie muss Teiche graben und die wird der Herr dann füllen. Das muss im Glauben geschehen, in der völligen Zuversicht, dass die Erfüllung der Verheißung nahe ist. Endlich kam die ersehnte Gabe auf ganz merkwürdige Art. Nicht wie einst auf Elia's Gebet strömte der Regen aus den Wolken nieder, sondern in stiller, unerwarteter, geheimnisvoller Weise füllten sich die Gräben. Der Herr hat Seine besonderen Wege in dem, was er tut; Er ist nicht an Zeit und Mittel gebunden wie wir, sondern Er tut wie es Ihm wohlgefällt unter den Menschenkindern. Uns steht es zu, Seine Gabe dankbar zu empfangen, nicht aber Ihm etwas vorzuschreiben. Wir müssen uns auch über die reiche Fülle der Gabe wundern: es war genug da für Alle. Und so verhält sich's mit den Segnungen des Evangeliums; alle Bedürfnisse der Gemeine Christi werden auf unsere Gebete durch die göttliche Macht gestillt werden; und über das Alles wird den Streiterscharen des Herrn der Sieg in Kurzem geschenkt.

Was soll ich für den Herrn Jesum thun? Was für Gräben soll ich ziehen? O Herr, mache mich bereit zum Empfang des Segens, welchen Du mir so gerne gewährst, und fülle mich mit Deiner allgenugsamen Gnade! (Charles Haddon Spurgeon)

Predigten

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