1. Könige 5,18

Andachten

Nun aber hat mir der Herr, mein Gott, Ruhe gegeben umher, dass kein Widersacher noch böses Hindernis mehr ist. Siehe, so habe ich gedacht, ein Haus zu bauen dem Namen des Herrn, meines Gottes, wie der Herr geredet hat zu meinem Vater David, und gesagt: Dein Sohn, den ich an deine Statt sehen werde auf deinen Stuhl, der soll meinem Namen ein Haus bauen.
Die gegebene Ruhe, die Erlösung vom Widersacher und von bösem Hindernis erweckt in Salomo den Gedanken, dem Namen des Herrn, seines Gottes, ein Haus zu bauen, wissend, was Gott David geredet hat und wozu er berufen ist. So soll es sein bei uns Allen, wenn Gott uns Ruhe gibt vor dem Widersacher und bösem Hindernis, indem Er uns die Sünde vergibt in Christo und wir nun mit Paulo kühnlich sprechen: Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? siehe, alsdann ist die Zeit vorhanden, dass Du dem Namen des Herrn ein Haus baust. Wo denn? - nun, da wo es wüste ist, wo Dornen und Disteln wuchern, wo Schlangen und Skorpione hausen, will sagen: wo die Sünde mit all' ihrem Gräuel das Menschenleben verwüstet hat, wo die Lüste und Laster des ungebändigten Fleisches ihr furchtbares Verderben anrichten. Da sollst Du dem Namen des Herrn ein Haus bauen, ein Haus von lebendigen Steinen, nämlich von geretteten Menschenseelen. Kennst Du sie nicht die Häuser und Herbergen der Barmherzigkeit, die Gott zu Ehren, gebaut sind hin und her im Lande? sie gehören alle, als Teile, zu dem Einen Haus, daran Die bauen, welchen der Herr Ruhe gegeben hat vom Widersacher und bösen Hindernis. Das wären faule Schalksknechte, welche der gegebenen Ruhe genießen wollten und nicht mit Hand anlegen bei dem heiligen Bau! Es ist auch nicht damit getan, dass die Reichen eine Summe Geldes hergeben, und sich sonst nicht darum kümmern. „Die Liebe Christi dringt uns also,“ sagt der Apostel; wozu dringt sie? - zu bauen am Haus Gottes. Salomos Tempel war herrlich und über alle Maßen köstlich, dies Zedern-Gebälk vom Libanon, das Gold von Ophir machten ihn zu einem Wunderbau. Aber wo ist er nun? Wir aber bauen an dem Haus Gottes, da der auferstandene Christus der Eckstein ist, und das da ewig ist im Himmel! (Nikolaus Fries)

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