“David aber gedachte in seinem Herzen: Ich werde der Tage einen Saul in die Hände fallen.“
Der Gedanke, den damals David in seinem Herzen hegte, war ein unrichtiger Gedanke, weil er gewiss keinen Grund hatte zu glauben, dass er, den Gott durch Samuel gesalbt hatte, umsonst gesalbt worden sei. Bei keiner einzigen Gelegenheit hatte Gott seinen Knecht verlassen; er war oft in gefährliche Lagen geraten, aber es war kein einziges Beispiel vorgekommen, wo ihn Gottes wunderbare Führung nicht gnädig herausgerettet hätte. Die Prüfungen und Leiden, denen er ausgesetzt war, waren mancherlei Art; sie hatten sich nicht alle in derselben Weise, sondern unter den verschiedensten Gestalten ihm entgegengestellt; und dennoch hatte Der, der sie gesandt hatte, in jedem einzelnen Falle auch für den besondern Rettungsweg gesorgt. David konnte nicht ein einziges Mal mit seinem Finger auf irgendeine Stelle seines Tagebuches hinweisen und sagen: „Hier liegt‘s am Tage, dass der Herr mich hat verlassen wollen,“ denn der ganze Verlauf seines vergangenen Lebens bewies das gerade Gegenteil. Vielmehr hätte er aus dem, was Gott schon für ihn getan hatte, schließen sollen, dass Gott sein Beschützer bleiben werde. Ist es aber nicht vielleicht auf unserer Seite gerechtfertigt, wenn wir an Gottes Hilfe und Beistand zweifeln? O, das hieße Zweifel und Misstrauen hegen ohne allen Grund. Haben wir je den Schatten einer Ursache gehabt, dass wir an unseres Vaters Güte hätten zweifeln dürfen? Ist nicht seine Liebe und Freundlichkeit wunderbar groß gewesen? Hat er ein einziges Mal ermangelt, unser Vertrauen zu rechtfertigen? O, nein! unser Gott hat uns noch nie einen Augenblick verlassen. Wir haben dunkle Nächte erlebt, aber der Stern der Liebe hat ungeschwächt fortgeleuchtet mitten durch die Finsternis; wir sind in schweren Kämpfen gestanden, aber Er hat den Schild seines Schutzes unbeweglich über unserem Haupt gehalten. Wir sind durch manche Trübsal hindurchgegangen, aber nie zu unserem Nachteil, sondern allezeit zu unserem Segen, und die Schlussfolgerung, die wir aus unserem vergangenen Leben ziehen können, geht dahin, dass der, der in sechs Trübsalen mit uns gewesen ist, uns in der siebenten nicht verlassen wird. „Aus sechs Trübsalen wird Er dich erretten und in der siebenten wird dich kein Übel rühren.“ Alles, was wir von unserem treuen Gott erfahren haben, beweist uns, dass Er uns bewahren will bis ans Ende. (Charles Haddon Spurgeon)