Josua 24,15

Andachten

Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.

Wieviel hat doch zu geschehen, bis ein Mensch ein solches Wort ausspricht, bis er geläutert und gereinigt ist vom Weltsinn und vom Weltgeist, so dass er jetzt nichts mehr sucht noch begehrt, als seinem Gott zu gefallen, Ihm zu leben und Ihm allein zu dienen! Manche Gedanken, Anschauungen und Pläne mögen in die Brüche gehen, bis endlich der Entschluss gereift ist: Nur einen Weg, Gottes Weg will ich gehen! Wieviel schädlicher Einfluss wird hierdurch aufgehalten. „Stellet euch nicht dieser Welt gleich“, ermahnt uns der Apostel. Der Weltgeist bedroht uns und unsere Familien. Darum sei Jesus die Sonne, der Schirm und Schild der Ihm geweihten Häuser. Unsere Söhne und Töchter sollen nicht dabei sein, wenn die „Welt“ ihre Feste feiert und eitle Vergnügungen genießt. Allen Lockungen und Einladungen setze das Familienhaupt das kräftige Wort entgegen: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen! Das schüft und hilft und wehrt den argen Feind ab. Das Gift des Unglaubens wirkt furchtbar, wenn gläubige Familien nicht entschieden Front machen und sich nicht ganz fernhalten von jeder neumodischen, im christlichen Gewande auftretenden Abgötterei. Wo Jesus ausgeschlossen ist, da wollen wir auch nicht sein. Es ist unbedingt notwendig, jedem Gliede des Hauses einzuprägen, wem wir angehören und wem wir dienen. Gott muss Raum haben im Hause, denn Er ist unser alleiniger Herr, und wir können es nicht zugeben, dass Er verdrängt oder durch Duldung eines fremden Geistes beleidigt und betrübt werde. Verschließt jedem falschen Geiste die Tür, damit der reine Gottesgeist allein regieren kann. (Markus Hauser)


Josua hielt seinen letzten Landtag und ermahnte das Volk, nicht den Götzen, sondern dem Herrn zu dienen. Sollten sie nicht dem Herrn dienen wollen, so erklärt Josua öffentlich und feierlich, dass er und sein Haus dem Herrn dienen wollen. Wenn ein einzelner Mensch bekennt, ich will dem Herrn dienen, so ist es immer etwas Großes, und er kann es nur tun durch die Gnade Gottes. Viel mehr aber will es heißen, wenn ein Familienhaupt - und wir müssen bei Josua das „Haus“ im weiteren Sinne der Verwandtschaft nehmen - für sich und die Seinen erklärt, wir wollen dem Herrn dienen. Der wahre Gottesdienst einer Familie versteht sich zu keiner Zeit von selbst, weil in eine Familie so mancherlei Einflüsse kommen können, abgesehen davon, dass jedes Glied derselben in Sünde geboren ist. Weder unter Mose, noch unter Josua war Israel je frei gewesen von Abgötterei, und diese eine Hauptsünde hatte viele andere Sünden im Gefolge. Gewiss blieb auch Josuas Familie von diesen traurigen Dingen nicht unbeeinflusst. Was gab ihm wohl die Kraft und den Mut öffentlich hinzustehen und zu sagen: ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen? Etwa seine Erziehungskunst? Kaum. Josua war ein heiliger Mann und gerade die in Wahrheit frommen Leute äußern sich gewöhnlich bescheiden über ihre Erziehungskunst. Oder war es Josuas Autorität? Ich möchte nicht nein sagen, wenn ich auch keineswegs behaupte, dass er auf Grund seiner Autorität obige Worte aussprach. Wir wissen ja aus Erfahrung, dass Autorität allein nicht ausreicht, die einzelnen Familienglieder zu innerem Gottesdienst zu führen; doch ist die Autorität einer geheiligten Persönlichkeit eine große Macht. Gesetzliche Autorität ist drückend und hat in vielen Fällen keine geistliche Wirkung. Die Autorität eines Menschen dagegen, der in der Furcht Gottes und im Gehorsam gegen Gott steht, ist eine Macht, die Gottesfurcht verbreitet. Es ist die geheiligte Persönlichkeit, die weitaus am meisten Einfluss in der Familie hat. Josua stand eben für sich in lebendiger Gemeinschaft mit seinem Gott; sein Gottesdienst war Tat, und in Bezug auf sein Haus hielt er im Glauben fest, dass der Herr sein Vorbild segne und seine Gebete erhöre. Sorgen wir nur dafür, dass unser Wandel ein heiliger sei, und halten wir in gläubigem Gebet an für unsere Häuser, so werden wir auch nicht zu Schanden.

Barmherziger Gott! hilf, dass ich und mein Haus Dir diene. Wehre dem Feind und allen seinen Einflüssen und regiere Du unter uns. Amen. (Elias Schrenk)

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