Und da ihr über den Jordan ginget und gen Jericho kamt, stritten wider euch die Bürger von Jericho, aber ich gab sie in eure Hände - V. 13: und habe euch ein Land gegeben, daran ihr nicht gearbeitet habt V. 14: So fürchtet nun den Herrn und dient ihm treulich und rechtschaffen und lasst fahren die Götter - V. 15: Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.
Das ist die große, dem Volke vorgelegte Entscheidung! alle die unaussprechlichen Wohltaten, Errettungen und Segnungen des lebendigen Gottes auf der einen Seite, - und auf der andern Seite nichts als die fremden Götzen. Dazu einen Führer und Herzog, wie Josua, der da spricht: Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen! Da sagt ihr wohl: Die Wahl konnte denn doch nicht schwer sein! Ja, das sagt Mancher, und hat's doch selbst ganz anders gemacht. Was der Herr an Israel getan, ist ja Alles in Allem nichts neben dem, was Er an jeder getauften Christenseele getan hat. Was sind die Mauern Jerichos neben den Bollwerken und Befestigungen Satans? und sind sie nicht niedergeworfen, wie mit Posaunen, durch das tatsächliche Zeugnis der Tauf-Gnade: Nun bist Du mein Eigen, und Niemand soll Dich aus meiner Hand reißen! Das Land der Verheißung, mit seinen Städten, Weinbergen, Ölgärten, daran Israel nicht gearbeitet, gebaut und gepflanzt, - was ist es gegen das wunderschöne Himmelreich des Neuen Bundes? Und was ist der alttestamentliche Josua neben dem neutestamentlichen Jesus, Der uns Allen zuruft: Ich geh' voran, ich brech' die Bahn, ich bin Euch stets zur Seite! So steht die Sache! und wie ist die Entscheidung? Als wir bei unserer Konfirmation vorm Altar standen, handelte es sich um diese Entscheidung. Wie fällt sie aus bei den Meisten? - mit den Lippen ein „Ja“, aber das Herz ist ferne davon! Als wir unser Haus und eigenen Herd gründeten, handelte es sich wieder drum, und wie fiel's aus? den Meisten wird's kaum klar, dass sie es hier nicht bloß mit irdischem Glück, sondern auch mit der himmlischen Seligkeit zu tun haben. So oft es gilt: entweder mit der Welt laufen, oder den schmalen Weg einschlagen, stehen wir vor dieser Entscheidung, aber wie Wenigen kommt's zum Bewusstsein! Herr, tu' Du uns doch die Augen und das Herz auf, dass wir die fremden Götter von uns tun! (Nikolaus Fries)