2. Mose 34,12

Andachten

Hüte dich, dass du nicht einen Bund machst mit den Einwohnern des Landes, da du einkommst, dass sie dir nicht ein Ärgernis unter dir werden. Sondern ihre Altäre sollst du umstürzen, und ihre Götzen zerbrechen und ihre Haine ausrotten. Denn du sollst keinen andern Gott anbeten, denn der Herr heißt ein Eiferer, darum, dass er ein eifriger Gott ist.
Das war Israels Unglück, dass es Bündnisse machte mit den Einwohnern des Landes und wurden dem Gottesvolk ein Ärgernis, d. h. ein Anstoß und Hindernis auf dem Heilswege seines Gottes. Das ist auch das schwere Unglück inmitten der Christenheit, dass man Bündnisse schließt mit dem Heidentum dieser Welt und ihrer Kinder, mit all' der Augenlust, Fleischeslust und dem hoffärtigen Wesen. Das gibt Ärgernis und wird Tausenden zum Fall. Wie Viele meinen, dass es genug sei, wenn sie am Sonntag-Vormittag Gott dienen und das Wort hören, aber am Nachmittage schon tanzen sie um die Altäre des goldenen Kalbes und opfern in den Hainen und Gärten des Sündendienstes. Das ist grobes Ärgernis. Aber es gibt auch noch eine feinere Art. Jeder sehe wohl zu, wie es in seinem Herzen und Haus steht und hergeht; ob nicht in irgend einem Winkel ein Altar sich finde für fremde Götter, sie haben oft unschuldige Namen und sind Dir doch zum Ärgernis, denn sie hindern und hemmen Dich auf dem Heilswege. Daran liegt's, dass Mancher nicht zum Frieden durchdringen kann, und wenn Er recht zusieht, ist Er noch lange nicht gewiss und getrost über seiner Seelen Seligkeit. Lasst uns beten und Fleiß tun, dass die Altäre umgestürzt, und die Götzen zerbrochen und die Haine ausgerottet werden. Das Kreuz Christi ist hoch aufgerichtet unter uns und die Christenheit singt tausendstimmig in ihren Gotteshäusern: Der am Kreuz ist meine Liebe! Dabei können doch nicht die Götzen-Altäre bestehen! Ach, wie viel Ärgernis, wenn wir genau zusehen! wie viel Bekennen und Singen äußerlich, und dabei innerlich doch das Bündnis mit der Welt, das zwei Herren dienen, das Essen vom Tische Gottes und auch von den Tafeln der Sünde! O Du gekreuzigter Heiland, Dein Blut komme über uns zur Reinigung, zur Heiligung und zur Erlösung! dass wir entrinnen dem Zorn des eifrigen Gottes! (Nikolaus Fries)

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