======Epheser 2,4====== =====Andachten===== **Aber Gott, der da reich ist an Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat, da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht, denn aus Gnaden seid ihr selig geworden, und hat uns samt ihm auferweckt, und samt ihm in das himmlische Wesen versetzt in Christo Jesu.**\\ Was gehört zu unserem größten Elend? Dass wir so lange Zeit brauchen, bis wir im Glauben erkennen, was uns in Christo geschenkt ist. Wir sind unaussprechlich reiche Leute; wer glaubt es? Paulus war ein reicher Mann, darum konnte er auch so viel geben. Wir könnten auch viel mehr geben, wenn wir wüssten, wie reich wir sind. Wir wollen in obigen Worten nachsehen, was uns durch Christum erworben ist. Paulus sagt uns zuerst von zwei Dingen: Gott ist reich an Barmherzigkeit und hat uns geliebt durch seine große Liebe. Das sagt er Solchen, die tot in Sünden waren. Wenn ich das elendeste und ärmste Geschöpf im Himmel und auf Erden wäre, wüsste aber bestimmt, der Reichtum der Barmherzigkeit und die große Liebe Gottes gehören mir, so hätte all meine Armut ein Ende. So ist es in der Tat: Beides gehört mir, weil ich ohne Christum tot war. Um meines Elendes willen hat sich Gott meiner erbarmt und mich geliebt. Mein Jammer mag noch so groß sein, Gottes Erbarmen und Liebe sind größer. Ich staune im Anblick derselben, weil ich sie nicht verdiente; denn was kann ein in Sünden Toter verdienen? Dass ich tot sei, habe ich früher nicht geglaubt und Niemand, der Christum nicht kennt, kann es glauben. Jetzt weiß ich es gewiss, ich war tot. Aber ich weiß auch, ich bin samt Christo lebendig gemacht. Als Christus im Grabe lebendig wurde, war ich in ihm auch lebendig; denn wie Adam mein Stammvater zur Sünde und zum Tode ist, so ist Christus mein Stammvater zum Leben. Für mich hat ihn der Vater lebendig gemacht, und seit ich das glaube, lebe ich mit Christo; ich bin nicht mehr tot. Ich bin auch mit Christo auferweckt; als die Herrlichkeit des Vaters ihn auferweckte, da stand ich mit allen Gläubigen vor Gott schon als auferweckt da, weil er unser Haupt alle seine Glieder nach sich zieht, und der Geist der Herrlichkeit, der ihn auferweckte und der mir geschenkt ist, mich nicht im Grabe lassen kann. - Ja, ich bin mit ihm auch in das himmlische Wesen versetzt, weil ich ein Glied bin an seinem Leibe; Haupt und Glieder gehören zusammen. Jesu Herrlichkeit ist meine Herrlichkeit. Von ihm kann mich nichts trennen, ich bin in ihm durch den Glauben. Alles was er hat, gehört mir! Wie reich bin ich! Ja Herr! In Dir bin ich; in Dir will ich erfunden werden. Ich will über Deinem Reichtum meine Armut vergessen, denn ich bin Dein und Du bist mein. Amen. (Elias Schrenk) ---- **Aber Gott, der da reich ist, von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit Er uns geliebt hat, da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht, (denn aus Gnaden seid ihr lebendig geworden) und hat uns samt Ihm auferweckt, und samt Ihm in das himmlische Wesen versetzt in Christo Jesu.**\\ Welch' ein Schatz der freien Gnade! Da merkt mans recht, wie das Papsttum die Seelen in Stricke und Bande gelegt hatte, dass sie vor lauter Werken und Gesetzlichkeit nimmer konnten zum Genuss der Freiheit eines Christenmenschen gelangen, daher auch Luther wohl seine Schrift: „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“, mochte ausgehen lassen. - Nun sollen hierher kommen alle geängsteten und unruhigen Gewissen, Alle, die da seufzen: wir möchten wohl glauben und zum Frieden kommen, wenn wir nur könnten, aber wir sind tot in Sünden. Nun, antwortet St. Paulus, dann seid ihr ja gerade die rechten Leute! die in Sünden tot sind, die eben hat Gott samt Christo lebendig gemacht, denn Er ist reich von Barmherzigkeit, viel reicher als ihr an Sünden. So wartet Er auch nicht darauf, dass ihr ein Lebenszeichen von euch gebet, ob ihr noch eine Hand ausstrecken oder euren Mund auftun könnet, darauf könnte Er ja auch lange warten, nein, Er hat's schon getan, von dem lebendigen Christus ergießt sich der neue Lebensstrom durchs Herz und alle Adern, und so kommt's zum Händefalten und zum Seufzen. Als der Zöllner seinen bekannten Seufzer ausstieß, das erste, kräftige Lebenszeichen aller Neugeborenen, da war dies Gottes-Werk in ihm. Die reiche Barmherzigkeit hat das Wunder des neuen Lebens zu Stande gebracht, dass ein armer Sünder über die unausfüllbare Kluft zwischen sich und Gott eine Brücke schlägt, nämlich die freie Gnade. Oder vielmehr, es ist ein Sprung in die Tiefe; und da heißt's wagen, Du fällst nicht, die reiche Barmherzigkeit Gottes nimmt Dich auf, dahinein fällst Du ganz weich. Und nun heißt es: aus Gnaden selig geworden! Du sollst's nicht erst werden, nein, Du bist es schon! - ins himmlische Wesen versetzt! nicht erst zukünftig, nein, jetzt gleich. Das sind die Wunder der Barmherzigkeit! (Nikolaus Fries) =====Predigten===== {{tag>Schrenk_Elias_Andachten Fries_N_Andachten}}