====== Apostelgeschichte 18,9====== =====Andachten===== **“Fürchte dich nicht!“**\\ Zweiundsiebzigmal sagt Gottes Wort diese Mahnung den furchtsamen Menschenkindern! Muss das nicht von der größten Wichtigkeit für uns sein, wenn das Wort so oft unter den verschiedensten Umständen wiederholt wird? Oder ist das nur beschämend für uns, dass wir so oft dieselbe Mahnung hören müssen, ehe sie Wirkung hat? Wir fürchten uns bald vor Menschen und Dingen, wo nichts zu fürchten ist, während es an der rechten Gottesfurcht fehlt, die alle dergleichen Kobolde leicht verscheuchen könnte. Bald fürchten wir uns in falscher Weise gerade vor dem, der unsere Zuflucht in der Not ist. Das letztere ist die bedenklichste Sache, wenn wir uns fürchten, Gott zu begegnen. Dann ist das Gewissen dabei beteiligt, das uns irgend eine Schuld oder Untreue vorhält. An dieser Stelle hilft nur die Vergebung der Sünden. Bist du aber davon überzeugt, dass die Versöhnung, die durch Jesus geschehen ist, auch dir gilt, so dass du ein gutes Gewissen gegen Gott hast, dann schüttle die alberne Furcht vor allem andern ab. Dann steht dir das Recht zu mit dem größten Zutrauen dich deinem Vater in die Arme zu werfen und still zu warten, was er tun wird, um dir zu helfen. //Wir kommen zu dir, barmherziger Vater, und bergen uns bei dir. Du sollst unser Schutz und unser Trost sein. Treibe alle knechtische Furcht aus, damit wir in fröhlichem Vertrauen zu dir aufschauen dürfen. Du bist unser Trost allein. Amen.// (Samuel Keller) ---- **Es sprach aber der Herr durch ein Gesicht der Nacht zu Paulo: fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht; denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden, denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. Er saß aber daselbst ein Jahr und sechs Monate, und lehrte sie das Wort Gottes.**\\ So stärkt und tröstet der Herr heimlich und verborgen die Seinen. Es mochte dem Knechte Gottes, Paulo, wohl Not tun, nach all' der Verfolgung und Feindschaft, die er erfahren in den Städten von Juden und Heiden, von dem Herrn selbst einen Zuspruch und eine Verheißung zu empfangen. Denn manche schlaflose Stunde mag Paulus wohl in stiller Nacht durchbetet und durchkämpft haben, und oft wohl hat ihm der Feind nachgestellt und ins Ohr geflüstert: es ist zu groß und zu schwer, Du bringst es nicht zu Stande! und wäre es Satan gelungen, dies auserwählte Rüstzeug zu fällen, die ganze Hölle hätte triumphiert. Aber der Hüter Israels schläft und schlummert nicht, Er steht hier auf dem Plan, schwingt Seine Siegesfahne und spricht: Ich bin mit Dir! wer will sich unterstehen, Dir zu schaden! und sodann fügt Er die Verheißung hinzu: siehe da, ein großes Volk in dieser Stadt ist Mein! Unter solchem Schild und Schirm hat nun Paulus sein Werk und Wesen in Korinth getrieben Ein Jahr und sechs Monate, mit Lehren des Wortes Gottes. O, eine köstliche Saatzeit, darüber die Engel im Himmel gesungen haben. Im Liede heißt es: „Dein Geist spricht meinem Geiste manch' süßes Trostwort zu, wie Gott dem Hilfe leiste, der bei Dir suchet Ruh'.“ Des bedürfen wir Alle, wird auch keinem versagt; es handelt sich nur darum, ob der inwendige Mensch das feine Gehör habe, zu vernehmen das zugesprochene Trostwort des Geistes Gottes. Dazu gehört äußere und innere Stille. Geh' in Dein Kämmerlein, wenn's zu laut um Dich her ist, und wenn Nachts der Schlaf von Dir weicht, dann richte die Seele nach oben und lausche in den Himmel hinein, so geschieht's, dass Du gestärkt und getröstet werdest, wie weiland zu Korinth St. Paulus. (Nikolaus Fries) =====Predigten===== {{tag>Keller_Samuel_Andachten Fries_N_Andachten}}