====== Apostelgeschichte 14,19====== =====Andachten===== **Es kamen aber dahin Juden von Antiochien und Iconien, und überredeten das Volk, und steinigten Paulus, und schleiften ihn zur Stadt hinaus, meinten, er wäre gestorben.**\\ Gestern brachte man Ochsen und Kränze, dem Paulus und Barnabas zu opfern, heute liegt Paulus für tot da, gesteinigt von demselben Volke. Gestern Weihrauch und Kränze, heute Schimpfreden und Steine. Vor wenigen Tagen ein Gott, und heute ein Spott. Wenn wir für unsre Zeit nirgends Etwas lernen könnten, dann könnten wir es vor dem Tore von Lystra an diesem teuren Mann Gottes. Da können wir lernen, wie elend sich der gebettet hat, der da ruht auf dem Urteil der großen Menge, auf Menschenwohlwollen. Jedes Geschlecht steiniget später seine eigenen Götter. Griechenland hat fast keinen berühmten Mann gehabt, gegen den sich nicht die Volksgunst in Hass verkehrt hätte. Nur hat jede Zeit ihre eigene Art der Steinigung. Jene wilden Lykaonier tun es mit wirklichen Steinen. Eine andere Zeit tut es mit Vergessenheit, mit Worten, mit Verachtung und Spott. Darum sollen wir uns nicht verlassen auf Menschen. Beachte es, wie bedenklich die Stellung auf Menschengunst ist. Wer davon lebt, der zittert und bebet alle Tage. Jede kleine Änderung, jeder Luftzug des Urteils bringt dich in Seelenangst. Dein Herz ist wie jene Pflanzen, die sich zusammenziehen, wenn man sie nur leise anrührt. Ist das ein Leben? Ist das Friede? Ist das fester Grund? Es ist das elendeste Leben, das gefunden werden kann. Ach Herr, dass wir uns doch mit ganzem Herzen auf dich verließen! Es gibt ja keinen seligeren Menschen, denn den, des Stärke und Trost du bist. Du weißt es aber, wie wir uns überall umsehen nach menschlichen Stützen. Und ob sie uns schon hundert Mal in der Hand zerbrochen sind, greifen wir doch immer wieder danach. Herr, lehre uns aus dem Leben deines Knechtes Paulus, wie wir von Menschen wenig, von Gott aber Alles erwarten sollen. Amen. (Friedrich Ahlfeld) =====Predigten===== {{tag>Ahlfeld_F_Andachten}}