======Johannes 6,44====== =====Andachten===== **Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat.**\\ Am klarsten wird das Dreieinigkeitsdogma im Gebetsleben. Wenn ein Mensch einmal innerlich angeregt wird und ein Sehnen nach etwas Anderm in sich spürt, als was er hat und die Erde ihm geben kann, so ist dies der Zug des Vaters zum Sohne. Aus eigenen Kräften kann niemand an den Sohn glauben, es muss ein Werk vorlaufender Gnade zuerst da sein; man erkennt dies an dem neuen Bedürfnis, das im Herzen aufwacht, und das nach und nach mit Jesu bekannt macht und den Mut gibt, ihn anzurufen. Die Bekanntschaft mit dem Sohn kommt vor der Bekanntschaft mit dem Vater; Jesus ist der Weg, Niemand kommt zum Vater, denn durch ihn. Hat aber die Zuversicht zu Jesu im Herzen Wurzel gefasst, so zieht der Sohn seinerseits wieder zum Vater, und man lernt jetzt erst den Vater auf die rechte Weise kennen. Den begnadigten Seelen kann Jesus die Verficherung geben: Ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum, dass ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin Hat nun aber auch der Vater sich geoffenbaret, so hat auch der heilige Geist sich zu erkennen gegeben. Die knechtische Gesinnung, die zu keinem rechten Frieden kommen ließ, ist umgewandelt worden in einen kindlichen Geist, der zugleich ein recht lebendiger Tröster ist und des Vaters und des Sohnes gewiss macht. So zieht eine Person in der Dreieinigkeit zur ändern, und diese wieder zu der vorigen zurück; man wird mit allen Dreien bekannt, und auf dem untersten Grund des Herzens erkennt man, dass es derselbe Gott ist. Man mache nur einmal die erste Erfahrung recht, das Ziehen des Vaters zum Sohne, und die andern Erfahrungen kommen schon nach; wenn Gott eine Gnade gibt, so gibt er alle, und die größte Gnade, die Gott gibt, ist immer die, dass er sich selber immer vollständiger uns offenbart. (Friedrich Lobstein) =====Predigten===== {{tag>Lobstein_Friedrich_Andachten}}