====== Lukas 18,34====== =====Andachten===== **Die Jünger aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wussten nicht, was das gesagt war.** Wie steht es um unsere Stimmung in der Fastenzeit, um unsere Mittrauer, um unser Mitleiden mit dem leidenden Jesus? Vernehmen wir denn, was Christus redet, oder ist es uns verborgen wie den Jüngern. Wenn einem Baum oder einem Weinstock ein arger Hieb in den Stamm getan wird, dann zittert er durch alle Zweige, dann welken alle Reben, und die Blätter hängen schlaff nieder. Jesus Christus ist der Weinstock, die Gläubigen sind die Reben. Sein Tod ist der Streich, der gegen den Stamm geführt wird. Fühlst du Nichts davon, so ist es auch nicht wahr, dass du eine lebendige Rebe bist. Was erinnert uns denn aber an die Fastenzeit? Tausend dächten gar nicht daran, wenn nicht mit dieser Zeit die Fastnachtsvergnügungen und Fastnachtsgelage einträten. Wollt ihr aber den Abstand zwischen dem Grundtone der ganzen Fastenzeit und den Freuden, mit denen sie gewöhnlich begonnen wird, einmal recht fühlen? Wohlan, denket euch hin in eine solche Karnevalsnacht, in das Wogen der Freude und der Masken. Da träte denn ein Mann herein und hielte ein Bild mit dem Gekreuzigten in der Hand und riefe durch die Versammlung: "Seht wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird Alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohne. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und geschmäht und verspeit werden. Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird. er wieder auferstehen." Weiter brauchte er Nichts zu sagen. Wahrlich, Vielen würde hinter ihren Masken die Röte der Scham, vielleicht die Morgenröte neuen Lebens über das Gesicht fahren, darum dass sie die Zeit, wo ihr Heiland für sie in den Tod geht, so verkannt und verkehrt, und mit Tand und Eitelkeit der Welt begonnen hätten. Herr, himmlischer Vater, wenn du nach dunkler Nacht die Sonne aufgehen lässt, dann erbleichen der Mond und die Sterne, und die Lichter, welche die Menschen sich anzündeten, verlieren den Glanz vor ihrem Leuchten. Du willst in dieser Zeit aus der finstern Nacht der Sünde und des Unglaubens aufgehen lassen die Sonne der Gerechtigkeit, deinen Sohn, leuchtend im Glanze der Liebe und Heiligkeit. O lass vor solcher Gnadensonne auch in uns alles schwinden, was sonst uns leuchten will. Lösche aus die fackelnden, rauchenden Lichter der Weltlust, die wir uns so gern anzünden. Und wo unsere Vernunft sich nicht finden kann in die wunderbaren Wege deiner Liebe, da möge diese so hell uns in die Augen scheinen, dass wir alles Andere vergessen, und nur von ihr uns leiten lassen. Amen. (Friedrich Ahlfeld) Ahlfeld_F_Andachten}}**Die Jünger aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wussten nicht, was das gesagt war.** Wie steht es um unsere Stimmung in der Fastenzeit, um unsere Mittrauer, um unser Mitleiden mit dem leidenden Jesus? Vernehmen wir denn, was Christus redet, oder ist es uns verborgen wie den Jüngern. Wenn einem Baum oder einem Weinstock ein arger Hieb in den Stamm getan wird, dann zittert er durch alle Zweige, dann welken alle Reben, und die Blätter hängen schlaff nieder. Jesus Christus ist der Weinstock, die Gläubigen sind die Reben. Sein Tod ist der Streich, der gegen den Stamm geführt wird. Fühlst du Nichts davon, so ist es auch nicht wahr, dass du eine lebendige Rebe bist. Was erinnert uns denn aber an die Fastenzeit? Tausend dächten gar nicht daran, wenn nicht mit dieser Zeit die Fastnachtsvergnügungen und Fastnachtsgelage einträten. Wollt ihr aber den Abstand zwischen dem Grundtone der ganzen Fastenzeit und den Freuden, mit denen sie gewöhnlich begonnen wird, einmal recht fühlen? Wohlan, denket euch hin in eine solche Karnevalsnacht, in das Wogen der Freude und der Masken. Da träte denn ein Mann herein und hielte ein Bild mit dem Gekreuzigten in der Hand und riefe durch die Versammlung: "Seht wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird Alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohne. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und geschmäht und verspeit werden. Und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird. er wieder auferstehen." Weiter brauchte er Nichts zu sagen. Wahrlich, Vielen würde hinter ihren Masken die Röte der Scham, vielleicht die Morgenröte neuen Lebens über das Gesicht fahren, darum dass sie die Zeit, wo ihr Heiland für sie in den Tod geht, so verkannt und verkehrt, und mit Tand und Eitelkeit der Welt begonnen hätten. Herr, himmlischer Vater, wenn du nach dunkler Nacht die Sonne aufgehen lässt, dann erbleichen der Mond und die Sterne, und die Lichter, welche die Menschen sich anzündeten, verlieren den Glanz vor ihrem Leuchten. Du willst in dieser Zeit aus der finstern Nacht der Sünde und des Unglaubens aufgehen lassen die Sonne der Gerechtigkeit, deinen Sohn, leuchtend im Glanze der Liebe und Heiligkeit. O lass vor solcher Gnadensonne auch in uns alles schwinden, was sonst uns leuchten will. Lösche aus die fackelnden, rauchenden Lichter der Weltlust, die wir uns so gern anzünden. Und wo unsere Vernunft sich nicht finden kann in die wunderbaren Wege deiner Liebe, da möge diese so hell uns in die Augen scheinen, dass wir alles Andere vergessen, und nur von ihr uns leiten lassen. Amen. (Friedrich Ahlfeld) =====Predigten===== {{tag>Ahlfeld_F_Andachten}}