====== Lukas 16,8====== =====Andachten===== **Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, dass er klüglich getan hätte; denn die Kinder dieser Welt sind klüger, denn die Kinder des Lichts in ihrem Geschlecht. Und ich sage euch auch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.**\\ Die Klugheit des ungerechten Haushalters soll uns zum Muster dienen. Er hat sich mit seines Herrn Golde Freunde gemacht bei seines Herrn Schuldnern, die haben ihn in ihre Häuser aufgenommen. Gehe hin und tue desgleichen. Die ewigen Hütten hat Gott der Herr seinen Schuldnern übergeben; sollen sie dich darin aufnehmen, so mache dir Freunde unter ihnen. Dies geschieht, wenn du von deinem zeitlichen Gute einen klugen Gebrauch machst. Hast du es bisher nur für dich gebraucht und als dein Eigentum behandelt oder im eitlen Dienst der Welt verzehrt, so weißt du ja, dass du es deinem Herrn genommen und zu ungerechtem Mammon gemacht hast. Damit kannst du nicht bestehen. Diene deinem Herrn damit, indem du dir Freunde machst unter den Kindern des Lichts. Gib den Notleidenden, hilf den Bedrängten, schaffe Rat den Unterdrückten, unterweise die Irrenden, tröste die Betrübten und Kranten. Alle Tage ist Gelegenheit einen Freund zu gewinnen; und wenn uns nur die Liebe regiert, so wird die Klugheit bald Wege finden. Wolle das aber nicht missverstehen! Sieh Freunde machen mit dem ungerechten Mammon geschieht nicht, wenn man von gestohlenem Gut Almosen gibt. Unrechtmäßiges Gut, sei es erworben, wie es wolle, soll man dem rechtmäßigen Eigentümer wieder zustellen, sonst macht man sich nicht Freunde, sondern Feinde, welche uns vor Gott verklagen und den Eingang in die ewigen Hütten verschließen. Das ist die gemeine Klugheit der Kinder dieser Welt, die sich lieber Feinde als Freunde in den ewigen Hütten macht, und wenn sie Tausende von Talern betrügerisch zusammengerafft hat, den Schein der Mildtätigkeit und Barmherzigkeit annimmt und ein paar Taler von ihrem ungerechten Mammon den Armen zuweist. Auf der andern Seite ist aber auch das nicht die Meinung, als müssten wir alles Gut wegschenken, so weit das möglich ist, und selber arm werden. Wir sollen im Gegenteil zuerst nach unserm Stande davon leben und die Unsrigen versorgen, die wir uns zunächst zu Freunden machen sollen; und als treue Haushalter sollen wir danach auch unsers Herrn Gut mehren und den Haushalt emporbringen. Denn der Herr hat kein Gefallen daran, dass die Kinder des Lichts Bettelkinder sind. Haben sie selbst nichts, so können sie sich keine Freunde machen, dagegen, je mehr sie haben, desto geschickter sind sie zum Geben. Die rechte Meinung ist also die, dass wir den Eigennutz, die Habsucht, den Geiz und die Herzenshärtigkeit aus unserm Haushalte entfernen; denn das sind die Diebeslaster, welche uns vor dem Herrn als die ungerechten Haushalter verklagen. Nur die barmherzige, freundliche Liebe ist klug auf das Ewige, und sie weiß bei aller Armut Mittel und Wege zu finden, wo es dem Reichtum aller Orten zu fehlen scheint. Gott hat niemand die Gelegenheit genommen, sich Freunde zu machen, und großer Verstand gehört zu dieser Klugheit der Gerechten auch nicht. (Kornelius Münkel.) =====Predigten===== {{tag>Münkel_Kornelius_Andachten}}