====== Jesaja 50,10====== =====Andachten===== **Wer ist unter euch, der den Herrn fürchtet, der seines Knechts** (Jesu) **Stimme gehorchet?** (wer ist) **der im Finstern wandelt, und scheinet ihm nicht? der hoffe auf den Namen des Herrn, und verlasse sich auf seinen Gott.** \\ **Du Elende, über die alle Wetter gehen! und du Trostlose! siehe, ich will deine Steine wie einen Schmuck legen - und großen Frieden deinen Kindern.** Jesaja 54,11.\\ So tröstet der Herr selbst seine betrübten, verfolgten, verachteten und gedrückten gläubigen Seelen auf Erden. Ein Trost, der vom Himmel - aus dem Munde des Heilandes kommt durch seinen Geist; und sein Wort kommt nicht leer. Denn unser Gott macht nicht leere Worte und spottet unser nicht in unserm Elende. Was er verspricht, das hält er gewiss. Sitzest du also im Finstern, und scheint dir das Licht der Freude und des Trostes nicht, du hast aber den Herrn lieb und gehorchest seiner Stimme, und sind dir alle seine Worte teuer und heilig: o so weißt du nun aus seinem Munde selbst, dass es dir von ihm erlaubt, ja befohlen ist, auf ihn zu hoffen, dich auf ihn zu verlassen. So wahr er lebt und dieses geredet hat, so gewiss wird dir das Licht des Trostes und der Hilfe wieder aufgehen. Suche nur ihn, ihn, nicht den Trost, so findest du beides, ihn und den Trost. Denn wer ihn hat, was bedarf der noch? Sieh doch, wie er dich aus Mitleid nennt: Du Elende, über die alle Wetter gehen! Er weiß zu gut, wie es seiner Kirche, seiner Gemeinde der Gläubigen, seinen lieben Schäflein geht. Ach, sie sind es ja freilich, über die alle Wetter der Verfolgung gehen. Allein er weiß es, und sieht und verspricht dagegen auch große Dinge, die nicht auszusprechen sind - einen großen Frieden ihren Kindern - allen Kindern Gottes. Ja die Wetter der Trübsal bringen einen Frieden, den die nicht kennen, über die nie ein Wetter gekommen ist. (Johannes Evangelista Gossner) ---- **Der im Finstern wandelt, und scheint ihm nicht, der hoffe auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott.**\\ Wollte man fragen: Können denn wahre Kinder Gottes in einen solchen eben angedeuteten Zustand geraten, der sich nur für Verworfene zu reimen scheint? so ist die bejahende Antwort keinem Zweifel unterworfen. Habt ihr doch Äußerungen der Heiligen, habt ihr doch die Worte Christi aus dem Jesaias genommen. Ps. 104, Vers 20. sagt David: Du machest Finsternis, dass es Nacht werde; da regen sich alle wilden Tiere. Das findet auch seine Anwendung aufs Geistliche. In dem Stande, wovon wir reden, verlassen auch die wilden Tiere die Höhlen und Klüfte, worin sie verborgen lagen und schliefen, so lange es Tag war, und verbreiten durch ihr Gebrülle und Heulen Grauen und Entsetzen, und zerreißen, was sie erhaschen können. Wehe dann den armen wehrlosen Schafen, wenn der Hirte sie nicht schützt, oder gar wehe dem Hirten selbst! Was gibt's denn nun, was dem Menschen in solchem desolaten und trostlosen Zustande einigen Halt und Stütze gäbe? Nur ein einziges Mittel. Und was für eins? Christus nennt es in den angeführten Worten: er hoffe auf den Namen des Herrn, und verlasse sich auf seinen Gott. Beides, der Name Gottes, wie er ihn selbst 2 Mos. 34. aussprach, als barmherzig, gnädig und geduldig, von großer Gnade und Treue, und der Name Christi, welcher Jer. 23. Herr, unsre Gerechtigkeit, genannt wird, bildet einen Stecken und Stab, den der im Finstern wandelnde Gottesfürchtige mit der nackten Hand des Glaubens fassen mag und soll, um sich sicherlich darauf zu stemmen und zu verlassen. (Gottfried Daniel Krummacher) =====Predigten===== {{tag>Gossner_Johannes_Andachten Krummacher_Gottfried_Daniel_Andachten}}