======Sprüche 14,30====== =====Andachten===== **Neid ist Eiter in Beinen.**\\ Ein neidischer Mensch ist sein eigener Quälgeist. Der Neid ist ein Eitergeschwür, das innerlich um sich frisst, und wenn der Neidische nicht von innen geheilt wird, so hilft es ihm nicht, wenn man ihn von außen schont, um nicht seine Galle zu erregen. Was ist eigentlich Neid? Nichts anderes, als die Selbstsucht, die sich erzürnt, dass sie zu keiner Befriedigung kommt. Das müssen dann die Andern entgelten, die dem Neidischen in die Hände fallen. Er will es ertrotzen, durch seinen Eigensinn sich glücklich zu machen, und je mehr er die Wespen, in die er fährt, tot schlagen will, desto mehr stechen sie ihn. Wo kein Frieden mit Gott ist, da ist auch der Neid zu Hause. Man baue dem Neidischen einen Palast, umringe ihn mit allen Genüssen der Welt, und er hat noch Stoff genug, sich zu ärgern. Und wie viel andere Sünden stecken in dem Neid! Missgunst, Eifersucht, Schadenfreude, Jähzorn, ein ganzer Tross von Leidenschaften, die alle aus derselben Wurzel stammen. Ist solch ein Zustand nicht ein Eiter in Beinen? Wie heilt man den Neidischen? Nicht durch Vorhalten von Prinzipien, auch nicht dadurch, dass man ihm in Allem zu Gefallen lebt. Nur dann, wenn solch ein armer Mensch seine Eiterbeule recht gefühlt hat und. sie ihm endlich unerträglich geworden ist, ist Hoffnung. Er muss zuerst an allen Ecken angerannt sein, sich sein Leben weidlich verbittert haben, und dann sein hässliches Wesen in seiner ganzen Abscheulichkeit als sein eigenes Werk erkannt haben. Nichts ist so sehr unser Eigentum, als unsere Sünde; die dringt bis in unser innerstes Wesen, und dort muss sie auch zuerst gerichtet werden. Auf ein gründliches Selbstgericht folgt dann auch ein Schreien des Herzens nach einem andern Zustand. Dieses neu aufwachende Bedürfnis treibt dann ins Gebet und zu Jesu hin. Der treue Arzt wartete schon lang' auf seinen Kranken, und wer einmal zu Jesu Füßen liegt, der wird bald auch auferstehen als eine neue Kreatur. (Friedrich Lobstein) =====Predigten===== {{tag>Lobstein_Friedrich_Andachten}}