======Lieder zu Psalm 146====== =====Bartholomäus Ringwaldt===== //Im Ton: Durch Adams Fall ist ganz verderbt.//\\ 1. Ich will des HErren Preis und Ehr,\\ Als viel ich kann, erheben\\ Und seinen Namen loben sehr,\\ Dieweil ich hab das Leben;\\ Denn er allein\\ Kann hülflich sein\\ In Angst und großen Nöthen,\\ Und mit Gewalt\\ Erretten bald,\\ Die man ohn Schuld will tödten. 2. Traut, ihr Gerechten, eurem Gott,\\ Es soll euch wol gelingen;\\ Der Teufel wird sein Hohn und Spott\\ An euch mit nicht vollbringen;\\ Ob er sich wol\\ Stellt rasend toll\\ In denen, die euch hassen,\\ Wird er euch doch\\ Mit seinem Joch\\ Wol ungefangen lassen. 3. Wol dem, den Gott in dieser Welt,\\ Mit Kreuz oft thut belegen,\\ Des Schaden in ein Frommen fällt,\\ Erlanget Gunst und Segen,\\ Wird klug und weis\\ Und flieht mit Fleiß\\ Der Welt tolles Vermessen,\\ Und wie ein Kind\\ Gott lieb gewinnt,\\ Und kann sein nicht vergessen. 4. Darum, ihr Christen, streubt euch nicht,\\ Wie Roß und wilde Thiere,\\ Wenn euch die Hand des HErren richt,\\ Denn er will euch probiren,\\ Ob ihr auch wollt\\ Wie reines Gold\\ Im Feur beständig bleiben,\\ Und auf sein Macht\\ Fest geben Acht,\\ Die Böses kann vertreiben. 5. Faßt nur in Gott ein starken Muth,\\ Thut still des Euren warten,\\ Der HErr, so alles schauen thut,\\ Wird wol das Spiel verkarten,\\ Und eurem Feind,\\ Ders böse meint,\\ Sein stolzen Muth verkürzen,\\ Und ihn geschwind,\\ Wie Spreu im Wind,\\ Vom Stuhl herunter stürzen. 6. Laß dichs nicht irren, ob er zwar\\ Ein Zeit lang triumphiret\\ Und auf sein Reichthum immerdar\\ Pocht und gleich jubiliret.\\ Thu nur gemach,\\ Gib Gott die Rach,\\ Und laß dich ihn nur äffen,\\ In kleiner Weil\\ Wird ihn der Pfeil\\ Des bittern Todes treffen. 7. Alsdenn so liegt sein‘ große Ehr,\\ Darinnen er gepranget,\\ Und sieht das Leben nimmermehr,\\ Ist ewiglich verdammet,\\ Hat keine Ruh,\\ Muß immerzu\\ In Finsterniß verborgen\\ Sich ohne Ziel,\\ Mit Schrecken viel,\\ Des jüngsten Tags besorgen. 8. Ach, unser Leben ist ein Dunst,\\ Was kann der Mensch doch schaden?\\ Darum fußt nicht auf Herrengunst,\\ Noch auf ihr‘ groß Genaden;\\ Denn sie so wol\\ Sind Schwachheit voll,\\ Wie andre Adamskinder,\\ Und bleiben nicht\\ In ihrer Wicht,\\ Wie die gemeinen Sünder. 9. Denn große Leut die fehlen auch,\\ Nicht viel besonders wiegen;\\ Sie halten den gemeinen Brauch\\ Und wie die Menschen lügen:\\ Zwölf in der Noth\\ Gehn auf ein Loth,\\ Sie helfen, was sie können,\\ Und müssen bald\\ All ihr Gewalt\\ Eim andern Mann vergönnen. 10. Darum so thut zum allerbest\\ Und weiß, worauf er bauet,\\ Der sich allein auf Gott verläßt,\\ Und seinem Wort getrauet;\\ Denn dieser Mann\\ Nicht wanken kann,\\ Er hält, was er gelobet,\\ Und steht gar frei\\ Den Seinen bei,\\ Wenn Tod und Teufel tobet. 11. O starker Gott, schaff allen Recht,\\ Die Gwalt und Unrecht leiden,\\ Und thu einmal das arg Geschlecht\\ Von deinen Kindern scheiden.\\ Der Witwen arm\\ Dich, HErr, erbarm,\\ Beschütz auch alle Waisen,\\ So wollen wir\\ In deiner Zier\\ Dich großen König preisen. Amen. =====Hans Sachs===== //Lauda anima mea dominum//\\ MEyn seel lobe den Herren reyn,\\ ich wil loben den herren,\\ Die weyl ich hab das leben mein\\ got lob singen zu ehren!\\ Verlast euch auff die Fürsten ncith\\ noch auff die menschen kindt mit icht,\\ Sie können euch nicht helffen. Dann sein geyst hat kein bleyben hert,\\ er muß wider auß faren\\ Und wider kummen zu der erdt,\\ sein anschleg sind verloren:\\ Wol dem, des hilff Got Jacobs ist,\\ wol dem, des hoffnung alle frist\\ Stehet auff Got, seinen herren! Der hymel, erden und das Meer\\ und alles, was ist drinnen,\\ Gemachet hat on alle schwer,\\ er ist ob Seraphinen\\ Und helt gelauben ewigklich,\\ der schaffet recht wunderbarliich\\ Dem, der hie unrecht leydet. Der dem hungrigen gibt das brot,\\ der Herr löst die gefangen,\\ Der herr macht gesehend on spot\\ die blinden mit verlangen,\\ Der herr richt auff, welch durch die feind\\ allhie nider geschlagen seind,\\ Der herr libt die gerechten. Der Herr die frembdlingen bewart\\ und beschützet die weysen,\\ Hebt auff die witwen und umbkart\\ der gotlosen wegk reyssen!\\ Der Herr ist Küng ewigkleich,\\ Got, zu Zion weret deyn reich\\ Für und für, Halleluia! {{tag>Ringwaldt_Bartholomäus_Lieder Sachs_Hans_Lieder }}