======Lieder zu Psalm 23====== =====Andreas Knopken===== Wat kan uns kamen an vor nodt,\\ So uns de Here weidet,\\ Unde spiset uns mit hemmelbrodt\\ Unde up de weide leidet,\\ Darto vorquicket unse nodt\\ Unde kölet mit dem water söt\\ Synes werden hilligen Geistes? Umme dynes namen willen uns\\ He vört up rechter strate,\\ Lett uns tho neuer tidt trostlos\\ In schad unde ock jun bate.\\ Darüm wy stedes mödig syn,\\ Ock jnn des dodes schem unde pyn,\\ Went du bist mit uns, Here. De stock unde staff unses pastores\\ Uns trösten unde straffen.\\ Dat crütze dempt des flesches lust,\\ Das ydt nicht schaden schaffet\\ Dem geiste dorch de sünde gifft,\\ De jn dem sterffliken live ys\\ Unde deit sick stedes rögen. Du heffst bereit uns einen disch,\\ Den wy stedes anschouwen,\\ Dyns hilligen wordes werde spiss,\\ De wy jm herten kowen.\\ Wenn uns des viendes list angript,\\ Desülff denn unse seel erquickt\\ Sampt dynes geistes fülle. Dyne güde unde bamherticheit\\ Darumme, Here, volgen\\ Van nu an bet jn ewicheit,\\ Du bist unse vorsorger,\\ Dat wy hyr dorch den loven syn,\\ Börger unde husgenoten. Des helb uns unse Here Jhesu Christ,\\ De uns herte buwet\\ Dorch rechten loven und leve up sick,\\ Dat wy den Vader schouwen\\ Dorch en sampt dem hilligen Geist.\\ Welckeren de wünsch to herten gheit,\\ Spreken einmödich Ame =====Johann Friedrich von Meyer===== Der Herr ist mein getreuer Hirt,\\ Mir wird kein Gutes fehlen!\\ Der Hüter, der nicht schläft noch irrt,\\ Kann mir nur Heil erwählen.\\ Er weidet mich auf grüner An,\\ Die Speise gibt vom Lebensthau\\ Des Geistes seiner Gnade. Er führet mich zum reinen Quell,\\ Der mein Gemüth beglücket,\\ Zum Wasser, welches frisch und hell\\ Den schwachen Muth erquicket.\\ Er leitet mich auf rechter Bahn,\\ Er nimmt sich meiner Wandrung an,\\ Um seines Namens willen. Und ob ich wall im finstern Thal,\\ Fürcht‘ ich doch keinen Schaden!\\ Sein Auge wachet überall,\\ Ich bin der Sorg‘ entladen.\\ Sein Stab und Stecken trösten mich,\\ Auf seine Treu und Macht kann ich\\ Gar ruhig mich verlassen. Du machst mir einen Tisch bereit\\ Im Auge meiner Feinde,\\ Verscheuchest Angst und Traurigkeit,\\ Sprichst freundlich zu dem Freunde.\\ Du salbst mein Haupt mit Oel, Du schenkst\\ Mir von den Becher ein, und lenkst\\ Zum Himmel hin mein Sehnen. Ja, Gutes und Barmherzigkeit\\ Wird lebenslang mir werden;\\ Ich bleib‘ im Haus des Herrn die Zeit,\\ Die ich noch leb‘ auf Erden!\\ Und ist des Lebens Wallfahrt aus,\\ Dann trägt mich in das Vaterhaus\\ Der Flügel treuer Liebe. =====Wolfgang Musculus===== DEr HErre ist mein trewer hirt,\\ helt mich in seiner hüte,\\ Darinn mir gar nit mangeln wirt\\ yendert an ainem güte.\\ Er waydet mich on underlaß,\\ da auff wechst das wolschmecket graß\\ seines haylsamen wortes. Zum raynen wasser er mich weyßt,\\ das mich erquicken thütte,\\ Das ist sein fronhailiger gayst\\ der mich macht wolgemütte,\\ Er füret mich auf rechter straß\\ inn seinn gebotten on underlaß,\\ von wegen seines namens. Ob ich wandert im finstern thal,\\ fürcht ich kain ungelücke\\ In verfolgung, leyden, trübsal\\ unnd diser welte tücke,\\ Wenn du bist bei mir stättigklich,\\ dein stab und stecken trösten mich,\\ auff dein wort ich mich lasse. Du beraytest vor mir ain tisch\\ für mein feind allenthalben,\\ Machst mein hertz unverzaget frisch,\\ mein haupt thüstu mir salben\\ Mit deinem geyst, der freuden öl\\ und schenckest voll ein meiner seel\\ deiner gaystlichen freüden. Güttes und die barmhertzigkait\\ lauffen mir nach im leben,\\ Und ich werd bleiben alle zeit\\ im hauß des Herren eben,\\ Auff erd inn der Christlichen gmayn,\\ und nach dem tode werd ich sein\\ bey Christo, meinem Herren. =====Wolfgang Musculus===== MEin hirt ist Gott, der Herre mein,\\ darumb wird mir nit manglen,\\ Ich wil auch gern sein schäfflein sein,\\ nach seiner güte anglen,\\ Denn er last mich genädiglich\\ ja da viel gras stet weiden,\\ und fürt mich dann zum Wasser hnan,\\ kült mich in allem leyde. Erquicket mir mein seel ohn maß,\\ mein gwissen thut er stillen,\\ Er fürt mich auch auff rechter straß\\ umb seines Namens willen,\\ Und ob ich gleich im finstern reich\\ sol gehn, stohn oder wandlen,\\ so förcht ich doch kein unglück noch,\\ mit mir wirt er wol handlen. Herr Gott, der du stets bei mir bist,\\ dein steck und stab mich trösten,\\ Du breytest vor mir einen tisch\\ gehn mein feinden den grösten;\\ Mein haupt machst feist mit öl, wied weist,\\ und schenkst mir vol mein gschirre.\\ ich ibt dich, Herr, dein weg mich lehr,\\ wo ich vor dir gang jrre. Barmhertzigkeit nachfolgen wird\\ und guts mein leben lange,\\ So ich bleib under disem hirt\\ ins Herren hauß on zwange.\\ Es sey lob, ehr jetzt und jmmer\\ Gott Vattern und dem Sone,\\ dem heilgen Geist, der gläublich leist\\ sein Göttlich gnad und wonne! =====Bartholomäus Ringwaldt===== Im Ton: Nun freut euch, lieben Christen gmein. 1. Der HErr ist mein getreuer Hirt,\\ Hält mich in seiner Hute,\\ Darum mir nichtes mangeln wird\\ An irgend einem Gute.\\ Wie soll und kann mirs übel gehn,\\ Weil Gottes Sohn thut bei mir stehn,\\ Mich schützet und regiret! 2. Er weidet mich mit seinem Wort\\ Auf einer grünen Auen,\\ Und läßt sich bei mir fort und fort\\ Auf beiden Seiten schauen,\\ Dazu mein Herz mit Trost berührt\\ Und mich ans frische Wasser führt,\\ Zum Brunnen der Genaden. 3. In Angst und Noth er mich erquickt\\ Mit seinem wahren Munde,\\ Und mir sein Hülf von oben schickt\\ Zu rechter Zeit und Stunde,\\ Und führt mich auch ohn Unterlaß\\ An seiner Hand auf rechter Straß\\ Um seines Namens willen. 4. Er gleitet mich zu Tag und Nacht\\ Mit seinem Steck und Stabe,\\ Mit Fleiß mein Leib und Seel bewacht,\\ Treibt alles Unglück abe,\\ Ich fürcht mich nichts im finstern Thal,\\ Denn Gott ist bei mir überall\\ Auf allen meinen Wegen. 5. Er segnet täglich meinen Tisch\\ Obs wol den Feind verdrießet,\\ Begeußt mein Haupt mit Oele frisch,\\ Daß es gleich runter fließet,\\ Und schenkt mir den Trostbecher voll,\\ Auf daß ich ja nicht zweifeln soll\\ An seinem Wort der Gnaden. 6. Sieh, Gutes und Barmherzigkeit\\ Kann mich nicht übergeben;\\ Groß Gnad wird mir zu jeder Zeit\\ Nachfolgen in dem Leben,\\ Und werd also ganz offenbar\\ Im Haus des HErren immerdar\\ Hie und dort ewig bleiben. 7. Das hilf mir, o HErr Jesu Christ,\\ Durch deine große Güte,\\ Und mich vors Teufels Macht und List\\ Genädiglich behüte,\\ Auf daß ich als dein liebes Schaf\\ Im rechten Glauben sanft einschlaf\\ Und mit dir ewig lebe. Amen. =====Nicolaus Selneccer===== Der Maie, der Maie\\ bringt uns der Blümlein viel,\\ ich trag ein frei Gemüte,\\ mein Herz ist frisch und still,\\ mein Herz ist frisch und still. 2. Christus, der wahre Gottessohn\\ ist jetzt mein treuer Hirt,\\ ich war ein armes Schäflein,\\ in Sünden gar verirrt,\\ in Sünden gar verirrt. 3. Er weidet mich auf grüner Au,\\ kein Mangel läßt er mir,\\ zum frischen Wasser führt er mich\\ und tut all mein Begier,\\ und tut all mein Begier. 4. Mein’ Seel’ will er erquicken\\ mit seinem Wort und Lehr,\\ er führet mich auf rechter Straß\\ um seines Namens Ehr,\\ um seines Namens Ehr. 5. Und ob ich schon im finstern Tal\\ wandert’ und hätt’ kein’ Weg,\\ so fürcht ich doch kein Ungefäll,\\ denn er ist selbst mein Steg,\\ denn er ist selbst mein Steg. 6. Du bist bei mir, o Jesu Christ,\\ du tust mich trösten wohl,\\ dein Steck’ und Stab, die leiten mich,\\ vor nichts mir grauen soll,\\ vor nichts mir grauen soll. 7. Ein’ Tisch du mir bereitest\\ gegen mein’ Feinden groß,\\ mein Haupt mit öl du salbest,\\ schenkst mir ein volle Maß,\\ schenkst mir ein volle Maß. 8. Dein Güte und Barmherzigkeit\\ werden stets bei mir sein\\ mein Leben lang ohn’ Ende\\ in deinem Hause sein\\ ohn’ alle Klag und Pein. 9. Sei Lob Christo, dem Herren,\\ dem Vater und dem Geist,\\ der uns erhebt zu Ehren\\ und uns sein’ Gnade leist’t,\\ und uns sein’ Gnade leist’t. =====Benedict Thaurerus===== Der HERR ist mein getreuer hirt,\\ darumb mir gar nichts mangeln wirt;\\ er weidet mich auf gründer heid,\\ zum frischen waßer er mich leit.\\ kyrioleis. Mein sel er wil erquicken lan,\\ er fürt mich auf rechter ban,\\ nach seinem wort, der fromme HERR,\\ zu seines namens lob und er.\\ kyrioleis. Und ob ich schon im finstern tal\\ muß wandern leider überal,\\ förcht ich kein unglück noch gefer,\\ denn du bist bei mir, lieber HERR.\\ kyrioleis. Dein stecken und dein starker stab\\ trösten mich steif bis in mein grab,\\ für meinen feinden einen tisch\\ bereitest du mir bald und risch.\\ kyrioleis. Mein haupt mit öl salbstu mir fein\\ und schenkest mir vol und frisch ein;\\ barmherzigkeit und gutes vil\\ werden mir folgen one zil.\\ kyrioleis. So lang als ich das leben han,\\ wird er mir solches nicht abschlan,\\ und werd im haus der HERREN mein\\ ewiglich leben one pein.\\ kyrioleis. =====Johann Anastasius Freylinghausen===== 1. Jehovah ist mein Hirt und Hüter, \\ Nun wird kein Mangel treffen mich. \\ Auf grüner Auen seiner Güter \\ Erquicket er mich süßiglich; \\ Er leitet mich zu frischen Quellen, \\ Da häufig sich mir zugesellen \\ Viel krank und matte Schäfelein.\\ Wenn ich in Ohnmacht sinke nieder,\\ So holt er meine Seele wieder \\ Und flößt ihr Lebensbalsam ein. 2. Er führet mich auf rechten Wegen, \\ Er geht voran, ich folge nach;\\ Und wenn ich gleich in finstern Stegen\\ Und Tälern voller Ungemach\\ Durch dick und dünn, durch Dorn und Hecken \\ Muss wandern, soll mich doch nichts schrecken; \\ Denn du bist bei mir stetiglich,\\ Du bist mein Licht, mein Stern, mein Führer, \\ Dein Stab und Stecken mein Regierer, \\ Auf deinen Achseln ruhe ich. 3. Ein Mahl voll Himmelssüßigkeiten, \\ Ein Mahl von Fett, von Mark und Wein \\ Hast du bereitet, dass von weiten\\ Es sehn, die mir nicht günstig sein.\\ Du salbest mich mit Öl der Freuden, \\ Da weiß ich denn von keinem Leiden, \\ Bin voller Trost und Freudigkeit; \\ Den Durst des Geistes wohl zu stillen, \\ Muss mich dein voller Becher füllen, \\ Der Becher deiner Lieblichkeit. 4. Drum soll mich nun fort nichts bewegen, \\ Von dir, mein Hirt, zu setzen ab;\\ Mir folget nichts als lauter Segen \\ Und Gutes nach bis in mein Grab. \\ Der Tod mag Leib und Seele trennen,\\ Ich weiß, du wirst mir dennoch gönnen, \\ Zu sein ein Kind in deinem Haus; \\ Der Knecht mag nicht darin verbleiben, \\ Den Sohn kann niemand draus vertreiben, \\ Ob er gleich müsst zur Welt hinaus. 5. Hallelujah sei dir gesungen, \\ O holder Hirt, o süßes Lamm! \\ Ach, hätt ich hundert tausend Zungen, \\ Zu rühmen dich, mein Bräutigam! \\ Doch du willst nicht viel Zungen haben, \\ Nur Eins ist, das dein Herz kann laben, \\ Ein Herz, das dich nur liebt allein; \\ Das wollst du mir, o Jesu, schenken, \\ So will ich stets bei mir gedenken: \\ Mein Hirt ist mein und ich bin sein. {{tag>Knopken_Andreas_Lieder Meyer_Johann_Lieder Musculus_Wolfgang_Lieder Ringwaldt_Bartholomäus_Lieder Selneccer_Nikolaus_Lieder Thaurerus_Benedict_Lieder Freylinghausen_Johann_Lieder}}