======Lieder zu Psalm 122====== =====Eduard Eyth===== Es sagt mir oft ein frommes Herz:\\ (Das hör‘ ich, ach so gern!)\\ „laß hinter dir nun Lust und Schmerz!\\ Wir ziehn zum Haus des Herrn!“ Bald gehn wir aus dem Schlaf hervor\\ Und geben dir den Gruß,\\ Du heilge Stadt! Dann tritt in’s Thor\\ Der müde Pilgerfuß. Jerusalem, der König baut\\ Dir weite Straßen aus!\\ Für Jeden, der ihm hier vertraut\\ Wie reiht sich Haus an Haus! D’rum zieh’n hinauf mit Wonneklang\\ Die Stämme nah‘ und fern,\\ Zu preisen dort in Festgesang\\ Den Namen ihres Herrn! Schon setzte manchen Richterthron\\ Die heil’ge Hand zurecht;\\ Daß dort in Macht und Freude wohn‘\\ Sein fürstliches Geschlecht! Dort ist von Leiden und von Müh’n\\ Nun ewig Ruh‘ und Rast,\\ Des Friedens heil’ge Palmen blüh’n\\ Am himmlischen Palast! =====Julius Köbner ===== Nach Zion’s Hügel zieht mich hin;\\ Da findet meine Seele Ihn!\\ O Zion, Himmelsvorhof du!\\ In dir ist wundersüße Nuh‘. 2. In dir umgibt mich Gottes Kraft,\\ Die hohen Frieden in mir schafft,\\ Wenn Gottes Kinder um mich knie’n,\\ Den Herrn herab vom Himmel zieh’n. 3. In dir die Botschaft mir erschallt,\\ Bei der mein Herz voll Freude wallt;\\ In dir hat David’s Heldensohn\\ Errichtet seinen Königsthron. 4. Da schenkt Er Gnade, Glaubenslicht,\\ Da hält Er schrecklich Weltgericht,\\ Zerbricht dem Sünder Muth und Herz,\\ Verdrängt durch Wonne tiefen Schmerz. 5. Da zittert man und freut sich doch,\\ Da steigt man aus dem Staube hoch,\\ Da weint man jauchzend, betet an\\ Mit süßem Schmerz den blutigen Mann. 6. O Zion, Friede wölbe sich,\\ So wie der Himmel, über dich!\\ Gesegnet sei, wer treu dich liebt,\\ Für deine Wohlfahrt Alles gibt! 7. Gesegnet sei, o Haus des Herrn!\\ Wie könnt ich bleiben von dir fern?\\ Die mir verwandt so innig nah‘,\\ Die trauten Freunde sind ja da. 8. D’rum kommst du mir nicht aus dem Sinn,\\ Du Wohnung Gottes! ich muß hin,\\ Wo meine Seele Leben trinkt,\\ Und Jesu in die Arme sinkt! {{tag>Eduard_Eyth_Lieder Köbner_Julius_Lieder}}