======Lieder zu Psalm 111====== =====Johann Freder===== VAn gantzem herten dancket Got,\\ gy framen Christen alle,\\ Vor sine gauen vnd woldat\\ vnd lauet en mit schalle\\ In disser Christlicken gemein,\\ dem Herrn gehört dat loff allein\\ vp erden vnd im Hemmel. Idt sinth seer groth des Herrn werck,\\ wol dem, de se betrachtet,\\ Heb acht darup vnd se wol merck!\\ de erer flitich achtet,\\ Hefft ydel lust vnnd fröwde daran,\\ ock groten ricken trost daruan\\ vnd moth sick erer wundren. Wat Godt vorordnet, wat he duth,\\ all wercke sinder hende\\ Synt löflick, herlick, schön vnd gudt;\\ all empte vnd alle stende\\ Synt Gades Recht vnnd Rechticheit,\\ de ewichlick blifft vnd besteit,\\ se synt syn werck vnd stiffte. Doch bauen alles vs, dat he\\ hefft vns tho gute vnd framen,\\ De güdige Barmhertige Herr,\\ de Mischeit angenamen,\\ Vp dat he vns vth ewiger nodt\\ van Sünden, Düuel, Hell vnd Dodt\\ möcht lösen vnd erredden. Dat ys vorwar ein grote güde\\ vnnd wunder bauen wunder,\\ Dat he so dorch syn düre Bloth\\ erlöst vns armen Sünder,\\ Ock solcker groten wunderdath\\ he vnder vns gestifftet hath\\ ein leeflick schon gedechtniß. He gifft syn egen Flesch vnd blodt\\ warhafftich vns tho ethen,\\ Der Seel thor spise, tho trost vnd gude,\\ darby schaltu doch weten,\\ Dat solck spise sy gegeuen\\ den, de in Gades früchten leeuen,\\ de em vortruwen vnd glöuen. he hefft gemaket mit vns ein Bundt,\\ ein Testament der gnaden,\\ Dat vns Dodt, Düuel, hell vnd sünd\\ nichts aueral schal schaden:\\ Eer desse Bundt nicht scholde bestan,\\ möste Hemmel vnd de Erd vorgan,\\ he ewichlick daran gedencket. Dat he den Düuel vnd den Dodt\\ also hefft können twingen,\\ Dat synt geweldige stercke dadt,\\ de leth he prysen, singen,\\ Vorkündigen ock wieth vnd breit\\ in sinder gantzen Christenheit\\ dorch sines wordes Predigt. Wy Heiden, vörhen affgewant\\ van Gades Rick vnd gnaden,\\ Nu synt Godt lof ock wol bekant,\\ he hefft vns ock geladen\\ Tho sinem groten Auentmal,\\ vnd schölen in des Hemmels Sael\\ mit eme ewich leeuen. De Herr vns ock ein Crutz uplecht,\\ dat deit he vns thom besten,\\ Vp dat he vns so brenge to recht\\ vnd help vns doch thom besten:\\ Wes men geduldich im elend:\\ dat Crutz ein werck is siner hend,\\ dat rechte Christen maket. De Ogen der Barmherticheit\\ Godt tho sinem Volcke wendet\\ Vnnd helpet em vth allem leidt,\\ erlösinge he en sendet,\\ De thogesechte tröstlick Bund\\ wert vphören tho nener stundt,\\ he ewichlick wert bliuen. Ock hefft vns vörgeschreuen Godt,\\ wo wy hyr schölen leeuen,\\ Vnd vörgestellet sine gehodt,\\ darna wy schöelen streuen;\\ Allein men in den Baden sindt,\\ wat rechte gude wercke synt,\\ darmit men Godt kan denen. Jümmer vnd ewichlick erhölt\\ Godt syn wort vnd sine wercke:\\ All dauent der ergrimmeten welt,\\ all ere, macht vnd stercke,\\ Ock düuel vnd der hellen port\\ wert nicht vmbstöten Gades wort,\\ Godt wert jdt wol voruechten. Groth ys de Here vnse Godtm\\ sine wercke synt vnertellick,\\ Den namen hefft he mit der dadt,\\ he herlick ys vnd hillich:\\ Densuluen waren Godt vnd Herrn\\ schalt fürchten, denen vnd ehren,\\ dat ys der wißheit anfang. In Gades willen her jnher ghan,\\ dat ys eine fyne klockheit,\\ Vnd Gades willen recht vorstan,\\ dat ys de höchste wißheit!\\ Idt sy gelauet vnd gepriset\\ Godt Vader, Son vnd hillige Geist,\\ syn loff blifft ewich, Amen. =====Burkard Waldis===== //Lenani oculos meos.//\\ //Ein Trost psalm, Daß Gott gnediglich in aller not, erhalten, unnd die auff jn hoffen, trösten wölle.//\\ WAnn ich in angst und nöten bin,\\ und all mein trost ist gar dahin,\\ So heb ich auff mein augen hoch\\ zum HERRN umb hülff und denck jm nach,\\ Und wart, biß mir geholffen werd\\ von dem Gott himels und der erd. Er helt mich auff der rechten ban\\ und wirt meinn fuß nicht gleiten lan,\\ Der HERR ists, der mich selbst behüt,\\ obgleich der feind trutzt, tobt und wüt:\\ Der Israel schützt und vertrit,\\ der wacht allzeit und schlummert nit. Ob dich des tags die Sonne sticht,\\ der kalte Mon des nachts anficht,\\ Doch kompt des HERREN hülff zu handt,\\ helt uber deiner rechten handt\\ Mit seinem schatten hülff und hut,\\ daß dir kein unglück schaden thut. Zum schutz ist stedts der HERR bereyt\\ vor allem ubel alle zeit,\\ Den trost verzeucht er nicht zu lang,\\ behüt deinn außgang und eingang,\\ Hilfft dir zu leist auß allem leydt\\ von nun an biß in Ewigkeyt. {{tag>Freder_Johann_Lieder Waldis_Burkard_Lieder}}