====== 1. Mose 32,25====== =====Andachten===== **Und Jakob blieb allein. Da rang ein Mann mit ihm bis die Morgenröte anbrach. Und da er sah, dass er ihn nicht übermochte, rührte er das Gelenk seiner Hüfte an; und das Gelenk seiner Hüfte ward über dem Ringen mit ihm verrenket. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.**\\ Das ist ein heiliger Streit, den wir hier sehen. Das ist ein tapferer und unverzagter Glaubenskämpfer, der uns hier vor Augen tritt. Jakobs Streit ist auch unser Streit. Jakobs Waffen müssen aber auch unsere Waffen sein. Wir haben noch einen festeren und bessern Grund unter unsern Füßen, darauf wir uns stellen können, als der Sohn Isaaks ihn gehabt hat. Wir haben noch viel höhere und seligere Verheißungen, deren wir uns getrösten können, als Jakob gehabt hat. Wir haben den Herrn Jesum Christum, den Sohn des lebendigen Gottes, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit, und zur Heiligung und zur Erlösung. Wir haben in ihm die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden. Wir wissen, dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Dafür bürgt uns sein Tod und seine Auferstehung. Dafür bürgt uns sein Wort und Evangelium, das unter uns gepredigt, und sein Sakrament, das zu unserm Heil unter uns verwaltet wird. Dafür bürgt uns sein heiliger Geist, der täglich und treulich an unsern Herzen arbeitet. Such, wer da will, Nothelfer viel, Die uns doch nichts erworben; Hier ist der Mann, der helfen kann, Bei dem nie was verdorben. Uns wird das Heil durch ihn zu teil, Uns macht gerecht der treue Knecht, Der für uns ist gestorben. An ihn wollen wir uns halten und von ihm wollen wir nimmermehr lassen. Wir wissen, dass wir nicht durch eigene Kraft und Verdienst vor Gott gerecht und selig werden. Das Gelenk unsrer Hüfte ist über dem Ringen mit dem Herrn verrenkt und gelähmt worden. Wir wissen aber auch, dass dieser Jesus Christus ist die Versöhnung für unsere Sünde. Wenn nun unsere Sünden uns anklagen und beunruhigen, so schauen wir immer wieder auf das Lamm Gottes, welches sie getragen und gebüßt hat. Wir stehen weinend unter seinem Kreuze, wir bekennen ihm unsere Missetat und klagen über die Mühe, die wir ihm gemacht, und über die Martern und Schmerzen, die wir ihm verursacht haben. Wir halten uns im Glauben an ihn und seine Gnade, und lassen uns in unserer Zuversicht durch nichts kleinmütig und verzagt machen. Wir klammern uns an sein Kreuz, wir stellen uns auf sein Evangelium, wir verlassen uns auf seine großen und herrlichen Verheißungen. In diesem Glauben beten und bekennen wir: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn"! Wohl uns, wenn wir also mit Jakob im Glauben kämpfen und streiten. Wohl uns, wenn Jakobs Tränen und Gebete auch unsere Waffen in diesem Kampfe werden. Wohl uns, wenn wir in demselben Mut und mit derselben Zuversicht des Glaubens kämpfen werden, wie er. Dann werden wir auch seinen seligen Sieg erleben und erfahren. (Friedrich Ziethe.) =====Predigten===== {{tag>Ziethe_Friedrich_Andachten}}