====== 1. Mose 16,8====== =====Andachten===== **Wo kommst du her, und wo willst du hin? **\\ Jesus unser Leben, unser Lob, unsere Hoffnung, unser Gott und Herr! Das sei unsere Losung. War das deine Losung im vergangenen Jahre? Bist du Sein Jünger, wohnt Er durch den Glauben in deinem Herzen? Darfst du fröhlich sagen: „Du hast mich, ich hab' dich erlesen?“ O, dann hast du viel gewonnen; dann darfst du dich des Erbarmens rühmen, das dir zuteil geworden ist. Was hat Er alles an dich gewendet, um dich zu sich zu ziehen! Viel war zu überwinden, dein Glaube erwies sich schwach, manche Eigenheiten verursachten heiße Kämpfe, du hattest dich dem Gesetze des Geistes unterworfen, aber es hielt oft schwer, geistlich zu sein. Mag dem nun so sein, so besteht doch die Tatsache, dass Jesus dein Leben geworden ist. Verachte die Tage geringer Anfänge nicht. Der Herr soll allerdings in noch umfassenderem Sinne dein Leben werden. Er offenbart sich der Seele um so mehr, je inniger und völliger sie sich an Ihn hält. Ein neues Gnadenjahr wird dir jetzt anbrechen. Konnte Jesus bis jetzt noch nicht so recht dein Leben sein, so tritt von nun an täglich vor Seinen Gnadenthron, damit Er völlig dein Leben werde. Er will mit Seinem Licht und mit Seinem Geiste alle Hüllen deiner Seele durchdringen, bis du alles in Seine Hände legst und dich selig abhängig weißt von Ihm. Wenn Er dich als dein Stern, als deine Sonne, als dein Leben leitet und belebt, dann ist die Welt dir, und du bist der Welt gekreuzigt. Und weil Jesus unser Leben ist, darum sei Er auch unser Lob. Er sei es von Tag zu Tag. Erfüllt mit Seinem Lobe sei unsere Seele, auch wenn Stürme uns umtoben, So wollen wir mit Ihm ziehen, bis wir zum seligen Schauen gelangen dürfen. Amen. (Markus Hauser) ---- **Wo kommst du her, und wo willst du hin?**\\ Durch die einsame, brennende Wüste irrt ein verlassenes Weib. Sie hat das Haus, in dem sie es gut hatte, verlassen in dem Trotz, der Andere anklagt, statt zu murren über die eigne Sünde. Da tritt ihr der Engel des Herrn entgegen und fragt sie: Warum vertauscht du Glück und Frieden mit gewissem Verderben? Wo kommst du her, und wo willst du hin? Eine Gewissensfrage an Alle. Wie Viele, die ihre Taufe und ihr Gelübde, ihre Bibel und ihr Gotteshaus verlassen und sich zurückwenden zu den stummen Götzen, zu der Vergötterung der Welt und ihrer Lust! Wohin eilen sie? Das vermeinte Paradies der Freiheit und der Freude wird ihnen zur Wüste, darin alle Quellen des Lebens versiegen, darin sie verloren und verlassen umherirren, ruhelos, heimatlos. O dass sie die Stimme der rufenden Gnade hörten: Wohin wollt ihr? Wo soll's eigentlich mit euch hinaus? O kehrt um zur Heimat. Gedenkt, wie wart ihr dazumal so selig! Dass wir Alle die Gewissensfrage zu Herzen nehmen möchten: Wo kommst du her, und wo willst du hin? Was warst du, und was bist du? Was ist dein Ziel? In all dem rastlosen Treiben der Welt, in dem bunten Spiel und Wechsel des Lebens, in all den tausend Fragen und Kämpfen vergiss nicht das Eine, das Woher und Wohin, deine Herkunft und deine Zukunft, wes Kind du bist, wem du gehörst, und wo deine Heimat! Und wenn auch dir Zeiten kommen, wo du wie in einer Wüste stehst, verlassen von Menschen, arm an Kraft und Frieden. O suche die Ursache in dir selbst; nicht in den Andern, nicht in dem Schicksal; gib Gott Recht und dir selbst Unrecht; beuge dich unter seine Hand, die auf ein einzelnes Unrecht in dir hinweist: tue es von dir, und kehre wieder! Dann wirst auch du in der Wüste „den Brunnen des Lebendigen“ finden, des Erbarmers, der, statt zu richten, sich in Gnade zu den Demütigen herniederneigt. (Adolf Clemen) =====Predigten===== {{tag>Hauser_Markus_Andachten Clemen_Adolf_Andachten}}