Diese Seite ist nicht editierbar. Sie können den Quelltext sehen, jedoch nicht verändern. Kontaktieren Sie den Administrator, wenn Sie glauben, dass hier ein Fehler vorliegt. ====== Hebräer 5,9====== =====Andachten===== **Und da er ist vollendet, ist er geworden Allen, die ihm gehorsam sind, eine Ursache zur ewigen Seligkeit, genannt von Gott ein Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks. ** Wie gering ist oft der Anfang der Bekehrung! Da liegen etwa in einem Menschen von seiner frühen Kindheit an einige Eindrücke der Wahrheit als ein Samenkörnlein verborgen, die durch das Wort treuer Lehrer, oder durch Eltern, oder durch Bücher, oder durch allerhand Schickungen Gottes in ihn hineingepflanzt worden sind. Mancher Sturm geht über diese Saat Gottes; es wird viel Sünden- und Weltschutt darauf hingeworfen; sie würde sicherlich ersticken, wenn nicht der gute Hirte seine Hand darüber hielte. Endlich ersieht er seine Stunde, wo er dem armen verirrten Kind beikommen kann. Die sich jagenden und umtreibenden Gedanken und Lüste werden durch irgend etwas, das vom HErrn kommt, durch das Wort oder durch eine Schickung Gottes zum Stillstehen gebracht; der Mensch besinnt sich über sich selbst; ein Strahl des ewigen Lichtes fällt in sein Herz; der alte Same der Wahrheit, der vielleicht Jahre lang geschlummert hatte, fängt an sich zu regen und zur Kraft zu kommen; der Mensch wird erweckt. Aber wie bald würde dieses schwache Lichtlein wieder ausgelöscht werden durch das äußerliche Treiben und Bewegen, durch die Sorgen und Wollüste des Lebens, wenn der HErr jetzt seine Hand abzöge! Aber das tut er nicht; er lässt nicht nach; er schickt immer wieder neue Antriebe; er bläst das erlöschende Fünkchen wieder an; er lässt der Seele keine Ruhe, bis sie sich völlig ihm zuwendet, bis sie sich ihm vertraut in Gerechtigkeit und Gericht, bis sie sich von ihm Leben und Vergebung der Sünden schenken lässt. Und wie gefehlt wäre es nun, wenn es, nachdem der HErr so viel getan hat an einem solchen Menschen, nun nach dem Rechte, nicht nach der Gnade, nicht nach dem priesterlichen Herzen Jesu ginge, wenn er den Menschen sich selbst überließe und nicht seiner Schwachheit aufhelfen würde! Alles, was in und um uns ist, wirkt seiner Anlage nach feindselig aufs göttliche Leben. Welt und Fleisch und Blut und die daraus entspringenden Gedankenbildungen, gute Meinungen, Phantasien, unser eigener verkehrter Wille, unsere angeborene Blindheit, der Teufel, - Alles wirkt feindselig ein auf das Leben aus Gott und sucht dasselbe zu zerstören. Aber der Heiland hilft unserer Schwachheit auf; durch seine allmächtige Weisheit wird dieses Gift zu lauter Arznei bei seinen Kindern; er setzt die Elenden recht, er unterweist die Sünder auf dem Wege. O gewiss, man braucht die herablassende, mitleidige, hohepriesterliche Gnade des großen Sünderfreundes bis ans Ende, Tag für Tag; man wird nie mündig im Gnadenreich, dass man sich zutrauen dürfte allein zu gehen und zu stehen, sondern man läuft so dahin als ein armes Kind, mit dessen Schwachheit der. Heiland unaussprechliche Geduld tragen muss, wie es bei Hiller heißt: Auf dem so schmalen Pfade \\ Gelingt uns ja kein Tritt, \\ Es geh' denn seine Gnade \\ Bis an das Ende mit. (Ludwig Hofacker) =====Predigten===== {{tag>Hofacker_Ludwig_Andachten}}