Diese Seite ist nicht editierbar. Sie können den Quelltext sehen, jedoch nicht verändern. Kontaktieren Sie den Administrator, wenn Sie glauben, dass hier ein Fehler vorliegt. ======Daniel 6,11====== =====Andachten===== **Als nun Daniel erfuhr, dass solch Gebot unterschrieben wäre, ging er hinauf in sein Haus (er hatte aber an seinem Sommerhause offene Fenster gegen Jerusalem). Und er fiel des Tages dreimal auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er denn vorhin zu tun pflegte.**\\ Ob wir hoch oder niedrig, ob wir reich oder arm sind, ob wir einen hohen Geist haben oder nicht, ob wir in böser Zeit oder in guter Zeit leben: wir wollen die offenen Fenster gegen Jerusalem nie und nimmer vergessen. Ach, dass weder die Arbeiten und Geschäfte unsers irdischen Berufes, noch die Sorgen und Leiden der Welt sie je einmal vor unsern Augen verschließen möchten! Selig der Christ und die Christin, die es dem Propheten Daniel gleich tun! Selig der Christ und die Christin, die in allen Arbeiten und Sorgen, in allen Mühen und Kämpfen, in allen Freuden und Leiden dieser Erde offene Fenster gegen Jerusalem haben, betend und glaubend nach den Bergen Zions blicken und fröhlich sprechen: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hilfe kommt; meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Selig, wer im Weltgebrause \\ Nach der oberen Gottesstadt, \\ Nach dem rechten Vaterhause \\ Stets ein Fenster offen hat, \\ Wo er kniend im Gebete \\ Seine Seufzer heimwärts schickt, \\ Und in Früh- und Abendröte \\ Nach den Bergen Zions blickt! Selig der Christ und die Christin, die immer ein stilles Plätzchen und ein stilles Stündlein finden, das dem Dienst ihres Gottes heilig und geweiht ist! Dort fallen sie mit Daniel auf ihre Knie und beten in herzlicher Demut: „Herr, ich bin viel zu geringe aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast!“ Dort beten sie in festem und zuversichtlichem Glauben: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Herr, ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Dort Loben und danken sie täglich: „Lobe den Herrn, meine Seele, und, was in mir ist, seinen heiligen Namen; lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich frönet mit Gnade und Barmherzigkeit.“ So geben sie täglich ihrem Gotte, was Gottes ist, und empfangen dafür aus seiner Fülle Kraft und Stärke, Trost und Frieden, Gnade um Gnade. (Friedrich Ziethe.) ---- **Als nun Daniel erfuhr, dass solch' Gebot unterschrieben wäre, ging er hinauf in sein Haus (er hatte aber an seinem Sommerhause offene Fenster gegen Jerusalem). Und er fiel des Tages dreimal auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er denn vorhin zu tun pflegte.**\\ Das Gebot bestand darin, dass Niemand in dreißig Tagen von irgendeinem Gott oder Menschen Etwas bitten solle, als nur von dem Könige; wer aber dies Gebot übertrete, solle in die Grube den Löwen vorgeworfen werden. Also war's Daniel gewiss, von den Löwen zerrissen zu werden, denn drei Mal an jedem Tage ging er hinauf in sein Sommerhaus, betete, lobte und dankte dem einigen wahren Gott auf seinen Knien, und von dieser sehr heilsamen Gewohnheit ließ er sich kein Haar breit abbringen, durch das königliche Gebot und durch die Aussicht auf die Löwengrube. Er hatte nämlich aus seinen offenen Fenstern noch eine ganz andere Aussicht, die lagen gen Jerusalem. Was konnte ihm das denn nützen? O, sehr viel; von daher zog es ihm entgegen wie vom Winde getragen, dass der Herr treu und wahrhaftig ist, zu halten, was Er verheißen, und dass die Stunde der Erlösung kommen müsse; und wiederum zog seine Seele wie mit Flügeln der Tauben in die Heimat, an den heiligen Berg, wo die großen Offenbarungen und Erweisungen des lebendigen Gottes von Alters her über seinem Volke gewaltet und gewebt. Das gibt Freudigkeit und hohen Mut; was können einem solchen Beter Menschen und Löwen tun? Offene Fenster gegen Jerusalem, daran liegt's! nicht ein König von Babel oder seine schlechten Ratgeber sind es, die unser Gebet hindern und verbieten, aber da sind andere Mächte, welche uns genugsam verstören und verwirren, hemmen und zurückhalten in unserem Gebets-Umgang mit unserem Gott, und wo dann die Fenster gegen das Jerusalem, das droben ist, nicht offen stehen; wo sie verhängt oder gar vermauert sind mit den bunten Decken dieser irdischen Dinge oder mit den Steinen der Weltsorge, da geht's rückwärts und abwärts. Dagegen bei offenen Fenstern, im lebendigen, fröhlichen Glauben, kommt's von oben her mit Grüßen aus der Heimat, und zieht nach oben hin mit Seufzen: Zeuch uns nach Dir! Da bleibt man auch in der Löwengrube wohl behütet, denn die Engel singen über uns: Dies Kind soll unverletzt sein! (Nikolaus Fries) **Als nun Daniel erfuhr, dass solch' Gebot unterschrieben wäre, ging er hinauf in sein Haus (er hatte aber an seinem Sommerhause offene Fenster gegen Jerusalem). Und er fiel des Tages dreimal auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er denn vorhin zu tun pflegte.**\\ Das Gebot bestand darin, dass Niemand in dreißig Tagen von irgendeinem Gott oder Menschen Etwas bitten solle, als nur von dem Könige; wer aber dies Gebot übertrete, solle in die Grube den Löwen vorgeworfen werden. Also war's Daniel gewiss, von den Löwen zerrissen zu werden, denn drei Mal an jedem Tage ging er hinauf in sein Sommerhaus, betete, lobte und dankte dem einigen wahren Gott auf seinen Knien, und von dieser sehr heilsamen Gewohnheit ließ er sich kein Haar breit abbringen, durch das königliche Gebot und durch die Aussicht auf die Löwengrube. Er hatte nämlich aus seinen offenen Fenstern noch eine ganz andere Aussicht, die lagen gen Jerusalem. Was konnte ihm das denn nützen? O, sehr viel; von daher zog es ihm entgegen wie vom Winde getragen, dass der Herr treu und wahrhaftig ist, zu halten, was Er verheißen, und dass die Stunde der Erlösung kommen müsse; und wiederum zog seine Seele wie mit Flügeln der Tauben in die Heimat, an den heiligen Berg, wo die großen Offenbarungen und Erweisungen des lebendigen Gottes von Alters her über seinem Volke gewaltet und gewebt. Das gibt Freudigkeit und hohen Mut; was können einem solchen Beter Menschen und Löwen tun? Offene Fenster gegen Jerusalem, daran liegt's! nicht ein König von Babel oder seine schlechten Ratgeber sind es, die unser Gebet hindern und verbieten, aber da sind andere Mächte, welche uns genugsam verstören und verwirren, hemmen und zurückhalten in unserem Gebets-Umgang mit unserem Gott, und wo dann die Fenster gegen das Jerusalem, das droben ist, nicht offen stehen; wo sie verhängt oder gar vermauert sind mit den bunten Decken dieser irdischen Dinge oder mit den Steinen der Weltsorge, da geht's rückwärts und abwärts. Dagegen bei offenen Fenstern, im lebendigen, fröhlichen Glauben, kommt's von oben her mit Grüßen aus der Heimat, und zieht nach oben hin mit Seufzen: Zeuch uns nach Dir! Da bleibt man auch in der Löwengrube wohl behütet, denn die Engel singen über uns: Dies Kind soll unverletzt sein! (Nikolaus Fries) =====Predigten===== {{tag>Ziethe_Friedrich_Andachten Fries_N_Andachten}}