Diese Seite ist nicht editierbar. Sie können den Quelltext sehen, jedoch nicht verändern. Kontaktieren Sie den Administrator, wenn Sie glauben, dass hier ein Fehler vorliegt. ======1. Samuel 8,6====== =====Andachten===== **Das gefiel Samuel übel, dass sie sagten: Gib uns einen König, der uns richte; und Samuel betete vor dem Herrn. Der Herr aber sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volks in allem, das sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht soll König über sie sein.**\\ Nun, da er alt und grau geworden, sollte Samuel es noch lernen, alle eigene Vernunft gefangen geben und allen eigenen Willen brechen unter des Glaubens Gehorsam. Wohl gefiel es ihm mit Recht übel, dass das Volk einen König verlangte, aber Gott sprach: „Gehorche dennoch der Stimme des Volks! und fügte hinzu: sie haben nicht Dich, sondern mich verworfen!“ Das war ein hartes Stück, daran menschliches Denken und Begreifen zuschanden ward: das Volk verwirft seinen Gott, und der Knecht Gottes, Samuel, soll des Volkes Stimme gehorchen! wie reimt sich Das? da heißt es blindlings folgen, beide Augen zuschließen und die Hand auf den Mund legen, und Gott folgen. Wir wissen's nun, warum es so sein musste: wäre Saul nicht König geworden, dann hätte es auch kein Königtum Davids und Salomos gegeben; auf Davids königlichem Stuhl aber sollte ewig sitzen der Held und König, der da Jesus heißt, welcher auch der rechte Friedefürst ist. - Dieweil wir's nun aber so vor Augen haben, dass Gott die Menschen ihre verkehrten Wege gehen lässt, behält aber dabei doch die Zügel in Händen und leitet's heimlich nach Seinem Rat, dass aus der menschlichen Verkehrtheit doch lauter Gutes herauskommt, so sollten wir doch nun ganz stille sein und Ihm ja nicht drein reden, sondern wie Samuel vor Ihm beten, ob's uns auch noch so übel gefalle mit all' den Welthändeln, Irren und Wirren. Aber es steckt uns tief im alten, törichten Herzen, zu meinen, es müsse nach unserem Kopfe gehen mit der Weltverbesserung; geht uns auch meistens viel zu langsam mit Lohn und Strafe, dass mans oft hören kann, ob denn keine Gerechtigkeit mehr im Himmel sei? Gott erbarme sich, dass wir's doch endlich lernen, alle eigene Klugheit, Vernunft, Meinen und Wollen gefangen zu geben unter des Glaubens Gehorsam und sollten darüber nicht erst alt und grau werden wie Samuel. (Nikolaus Fries) =====Predigten===== {{tag>Fries_N_Andachten}}